Am 14. und 15. Mai 2025 ist der Lesesaal aufgrund von Veranstaltungen nur bis 16.00 Uhr geöffnet.
Lese- und Lernplätze sind bis 19.00 Uhr verfügbar.

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MONAT DES DIGITALEN HUMANISMUS IN DER WIENBIBLIOTHEK IM RATHAUS

Presseinformation 6. Mai 2025

Digitaler Humanismus

Die Wienbibliothek im Rathaus lädt mit ausgewählten Veranstaltungen zum Monat des Digitalen Humanismus. Anlass ist die von der Stadt Wien unterstützte internationale Digital Humanism Conference zum Thema „Shaping our digital future“ (26. bis 28. Mai). Im Zentrum dieser Konferenz stehen theoretische und politische Grundlagen für einen bewussten und verantwortungsvollen Umgang mit digitaler Technologie sowie ihre Vereinbarkeit mit Demokratie, sozialer Gerechtigkeit und Grundrechten.

Im Vorfeld der Konferenz gestaltet die Wienbibliothek im Rathaus drei Schwerpunktveranstaltungen: Eine Wiener Vorlesung ist Johannes Oster und dem Thema der Eloquenz von Computern gewidmet. Konrad Paul Liessmann und Sabine Köszegi diskutieren im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Transformation gestalten. Digitaler Humanismus“, die in Kooperation mit dem Center für Artificial Intelligence und Machine Learning der TU Wien organisiert wird, über künstliche Intelligenz und das Werte-Dilemma. Und Schüler:innen des Gymnasiums Stubenbastei sprechen mit Hannes Werthner und Anita Eichinger, Herausgeber:innen des Lehrbuchs „Digitalisierung und wir“, über Künstliche Intelligenz und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft.

„Digitale Innovationen stellen uns als Gesellschaft in allen Lebensbereichen vor zentrale Herausforderung“, ist Wiens Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler überzeugt. „Die Stadt Wien hat sich in den vergangenen Jahren als Vorreiterin einer ethisch reflektierten, gesellschaftlich verantwortungsvollen Digitalisierung positioniert. Unsere Aufgabe ist es, Technologie auf Basis unserer demokratischen Werte, der sozialen Gerechtigkeit und der individuellen Freiheit zu gestalten. Wir freuen uns, dass so viele Institutionen aus den Bereichen Wissenschaft, Kultur und Bildung im Sinne eines Digitalen Humanismus gemeinsam die Zukunft verantwortungsvoll mitgestalten.“

Die Wienbibliothek im Rathaus ist Gedächtnis der Stadt und verbindet ihre Sammlungen digital und partizipativ zum Wissen der Zukunft. In Zeiten digitaler Transformation ist ihr als Ort der Forschung und des Diskurses die Vermittlung von Kompetenzen zu Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz wichtiger denn je, daher bietet die Wienbibliothek im Rathaus regelmäßig Veranstaltungen und Publikationen an, die kritische Medienkompetenz mit historischem Bewusstsein verbinden.

Anita Eichinger, Direktorin der Wienbibliothek im Rathaus: „Die Wienbibliothek hat sich seit der Veröffentlichung des Manifests zum Digitalen Humanismus 2019 zu einer interdisziplinären Drehscheibe für Diskussionen um die digitale Transformation entwickelt. Mit zahlreichen Aktivitäten analysieren wir das komplexe Zusammenspiel von Mensch und Technologie. Ziel ist es dabei, Technologien für eine nachhaltige und bessere Gesellschaft unter Berücksichtigung der Menschenrechte zu nutzen. Bibliotheken des 21. Jahrhunderts bedienen sich dieser Technologien, um Wissen besser für alle zugänglich zu machen und es diskursiv zur Debatte zu stellen. Sie sind demokratische Orte der Bildung und Vermittlung.“

Im Monat des Digitalen Humanismus der Wienbibliothek im Rathaus sind u. a. Sabine Köszegi (Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation am Institut für Managementwissenschaften der TU Wien) und Johannes Oster (KI-Ingenieur und Teil der Lehrveranstaltung für Generative AI an der TU Wien) zu Gast.


WIENER VORLESUNG
„Die Eloquenz der Computer. Macht, Magie und Mechanik“
Vortrag von Johannes Oster

Eloquenz ist die komplexe, menschliche Fähigkeit, klar und wirkungsvoll mit Sprache umzugehen. Die rasante Entwicklung von KI basierten „großen Sprachmodellen“, Large Language Models (LLMs), hat jedoch einen tiefgreifenden Wandel mit weitreichenden geopolitischen Konsequenzen ausgelöst.

Die USA behaupten mit Tech-Giganten wie Google, Meta und OpenAI eine dominierende Stellung im globalen KI-Rennen. China drängt mit enormen staatlichen Investitionen und LLMs wie DeepSeek und Qwen auf eine eigene Vormachtstellung.

Was sind LLMs und wie funktionieren sie? Welche Folgen hat diese technologische Polarisierung für die Weltordnung? Wie verschieben sich wirtschaftliche und sicherheitspolitische Machtverhältnisse? Welche Rolle kann – und muss – Europa in diesem Spannungsfeld einnehmen? Johannes Oster wird diesen Fragen auf den Grund gehen.

Johannes Oster ist leitender KI-Ingenieur bei Became AI – einer Agentur, die Unternehmen dabei unterstützt, generative KI-Lösungen auf ethische Weise einzusetzen. Seit mehreren Jahren ist er einer der Hauptorganisatoren des globalen Sigma Squared Summit, der nur auf Einladung stattfindet und ehrgeizige junge Gründer:innen, Serienunternehmer:innen und Vordenker:innen zusammenbringt, um den generationsübergreifenden Diskurs zu fördern. Er ist Teil der Lehrveranstaltung für Generative AI an der TU Wien, an der er auch einen Master in Data Science absolviert.

WIENER VORLESUNG
„Die Eloquenz der Computer. Macht, Magie und Mechanik“

Vortrag von Johannes Oster
MO, 12. Mai 2025, 19.00 Uhr
Moderation:
Birgit Dalheimer (Wissenschaftsredakteurin, ORF Ö1)
Ort: MuTh, Konzertsaal der Wiener Sängerknaben, Am Augartenspitz 1
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PODIUMSDISKUSSION im Rahmen der Reihe Transformation gestalten. Digitaler Humanismus
„Künstliche Intelligenz und das Dilemma mit den Werten“

mit Konrad Paul Liessmann, Sabine Köszegi

Im Zeitalter der „Künstlichen Intelligenz“ stehen all unsere vertrauten und gelebten Werte sowie die gewohnten Positionen und auf dem Spiel. Wir sind an einem Punkt angelangt, an dem sich die Welt zukünftig nur mehr als digitaler Code erklären lässt und menschliche Individuen zu unbedeutenden Datenobjekten instrumentalisiert, und auf kommerzielle, politische Interessen reduziert werden könnten. Um diese rasanten Entwicklungen nachhaltig zu gestalten, braucht es innovative Ideen, gesellschaftliches Engagement und vor allem ein gemeinsames Nachdenken über Transformationsprozesse und unkonventionelle Lösungen. Ein konsistentes Gesamtkonzept zum Wohle der Gesellschaft in Europa scheint ein Ausweg zu sein, doch digitalpolitische Fragestellungen stellen sich aus unterschiedlichen Gründen nicht immer zur gleichen Zeit. Es braucht Orientierung und verantwortungsvolles Handeln für die Gestaltung eines guten Lebens unter den Rahmenbedingungen einer digitalen Welt.

Wie werden sich unsere vielbeschworenen anerkannten und gelebten Werte im Zeitalter der Digitalisierung ändern? Sind Werte eine Konstante die unveränderlich sind und wenn ja, welche Werte sind das genau? Welche Gestaltungsspielräume gibt es beispielsweise bei den Werten Freiheit, Verantwortung, Sicherheit oder Nachhaltigkeit? Soll man einen Interpretations- bzw. Handlungsrahmen neu ableiten? Diese zentralen Fragen stehen im Mittel des Diskussionsabends.

PODIUMSDISKUSSION im Rahmen der Reihe Transformation gestalten. Digitaler Humanismus
„Künstliche Intelligenz und das Dilemma mit den Werten“

MI, 14. Mai 2025, 18.30 Uhr

Diskussion mit Konrad Paul Liessmann (Univ.-Professor i.R. für Philosophie, Universität Wien),
Sabine Köszegi (Professorin für Arbeitswissenschaft und Organisation am Institut für Managementwissenschaften der TU Wien)
Moderation: Anita Eichinger (Direktorin Wienbibliothek im Rathaus), Wolfgang Renner (Corporate Communications Management, Wienbibliothek im Rathaus)
Ort: Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus, Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock

Mehr Informationen hier

In Kooperation mit dem Center for Artificial Intelligence and Machine Learning, TU Wien caiml.org

PODIUMSDISKUSSION „Digitaler Humanismus macht Schule“

Diskussion mit Schüler:innen des Bundesgymnasiums Stubenbastei, Hannes Werthner und Anita Eichinger

Im Zuge ihrer Vermittlung von Kompetenz zu Digitalisierung und Künstlicher Intelligenz hat die Wienbibliothek im Rathaus ihr umfangreiches Angebot als Diskurs- und Denkraum mit dem ersten Lehrbuch zum Thema „Digitalisierung und wir“ erweitert. KI bestimmt unaufhaltsam auch den Schulalltag mit Fragen wie „Was ist Künstliche Intelligenz?“, „Wie lernt eine Maschine?“, „Wie funktionieren Algorithmen und wie beeinflussen sie uns?“. Die Vermittlung von Perspektiven zur Künstlichen Intelligenz und der digitalen Transformation an Schulen mit theoretischen wie praktischen Beispielen und Übungen stehen im Zentrum des Buches.

Bei der Podiumsdiskussion „Digitaler Humanismus macht Schule“ werden nach kurzen Impulsvorträgen von Anita Eichinger (Direktorin Wienbibliothek im Rathaus) und Hannes Werthner (Informatikprofessor i.R. an der TU Wien und Initiator des Wiener Manifests für Digitalen Humanismus) gemeinsam mit Schüler:innen die Themen Künstliche Intelligenz und die Auswirkungen auf unsere Gesellschaft diskutiert.

Als zentraler Denk- und Diskursort des Digitalen Humanismus gilt ein Fokus der Wienbibliothek im Rathaus den Fragestellungen der digitalen Transformation von Wissens- und Erinnerungsinstitutionen. Gemeinsam mit dem Gymnasium Stubenbastei und der TU Wien wurde die Initiative gesetzt, um KI und Digitalisierung in den Unterricht zu bringen.

Das Buch „Digitalisierung und wir" steht dabei im Zentrum, verfasst von Expert:innen der TU Wien gemeinsam mit Lehrer:innen der Stubenbastei. Das Buch soll in Schulen wie in Erwachsenenbildungseinrichtungen Anwendung finden und in seiner digitalen Open Access Version als eine Art Plattform offen sein für permanente Erweiterung, besonders auch von Seiten der Lehrenden und Lernenden.

Im diesem neuen Standardwerk wird Digitaler Humanismus als Modell vermittelt, das ein komplexes Zusammenspiel von Technologie und Menschheit beschreibt, analysiert und vor allem beeinflusst, für eine bessere Gesellschaft und ein besseres Leben unter voller Achtung universeller Menschenrechte.

PODIUMSDISKUSSION „Digitaler Humanismus macht Schule“

MO, 19. Mai 2025, 10.00 Uhr
Diskussion mit
Schüler:innen des Bundesgymnasiums Stubenbastei, Hannes Werthner (Informatikprofessor i.R. an der TU Wien und Initiator des Wiener Manifests für Digitalen Humanismus) und Anita Eichinger (Direktorin Wienbibliothek im Rathaus)
Ort: Café Prückel, Stubenring 24
(geschlossene Veranstaltung, Presse willkommen, mit Anmeldung)
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PUBLIKATION
Anita Eichinger, Peter Knees und Hannes Werthner (Hg.):
Digitalisierung und wir
Lehrbuch zum Digitalen Humanismus mit praktischen Übungen.
180 Seiten, ISBN 978-3-7017-3641-6, EUR 20, Residenz Verlag 2024
Open Access (frei verfügbar)

RÜCKFRAGEHINWEIS:
Wienbibliothek im Rathaus | Presse
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m: +43 664 8339266
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www.wienbibliothek.at