Eingeschränkte Benützung von Druckwerken
Seit 2. April 2024 steht ein Teil unserer Bestände für zwei Monate nicht zur Verfügung. Die betroffenen Druckwerke tragen im Katalog die Info "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar". Wir bitten um Ihr Verständnis!

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Partizipation

Bibliotheken sind Orte des Wissens und der Demokratie. In Zeiten der digitalen Transformation haben wir die Aufgabe, das kulturelle Erbe Wiens weiterhin verlässlich und kommerziell unabhängig zu sichern. Das bedeutet nicht nur, es physisch oder digital bereitzustellen, sondern auch dafür zu sorgen, dass es allen zugänglich und genau referenzierbar bleibt. Um dem zunehmenden Vertrauensverlust in die Wissenschaft, Desinformation und problematischen Entwicklungen im Digitalen entgegenzuwirken, wollen wir die Wienbibliothek im Rathaus als Ort der Debatte und Wissensgenerierung einrichten. Wir laden Sie in diesem Sinne zur aktiven Partizipation und Mitgestaltung ein. Es geht darum, das „Gedächtnis der Stadt“ lebendig, inklusiv und transparent zu halten und mit dem „Wissen der Zukunft“ in Austausch zu treten – unkonventionelle Ideen und andere Perspektiven sind dabei willkommen.

Crowdsourcing | Digitaler Humanismus | Wien Geschichte Wiki | Netzwerke & Kooperationen

Crowdsourcing

SCHREIBEN SIE GESCHICHTE

Gemeinsam mit dem Wien Museum laden wir Sie dazu ein, auf der Crowdsourcing-Plattform crowdsourcing.wien an der Geschichte mitzuschreiben. Ziel ist es, die umfangreichen Sammlungen dieser beiden Wiener Gedächtnisspeicher durch Ihre Mithilfe zu erschließen und handschriftliche Dokumente zu transkribieren. Damit unterstützen Sie uns, wichtige Quellen der wissenschaftlichen Forschung und einer interessierten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Melden Sie sich an und machen Sie mit: Wir sind sicher, dass Sie in den historischen Dokumenten etwas Interessantes finden!

Briefe 1914–1919 & Briefe 1920–1934

Die Wienbibliothek im Rathaus bewahrt mehr als 200.000 Briefe, Postkarten und andere Korrespondenzen aus mehreren Jahrhunderten auf. Innerhalb der nächsten Jahre holen wir diese aus unseren Depots und stellen sie der Öffentlichkeit digital und kostenfrei zur Verfügung. Die digitalisierten Handschriften ermöglichen einzigartige Einblicke in das Wiener Alltagsleben der von Krieg und Umbrüchen gezeichneten Jahre sowie in das "Rote Wien" und die zunehmende politische Radikalisierung.

Helfen Sie uns bei der inhaltlichen Erschließung dieser Unikate, indem Sie Texte transkribieren oder Beiträge anderer prüfen. Gemeinsam kann es uns gelingen, die historisch wertvollen Dokumente für alle Interessierten nicht nur frei zugänglich, sondern auch les- und verstehbar zu machen. Die von Ihnen erstellten Transkriptionen werden nach Abschluss des Crowdsourcing-Projekts in unsere Digitale Bibliothek integriert und sind dann jederzeit abrufbar und durchsuchbar.

> Zu den Briefen 1914–1919     > Zu den Briefen 1920–1934

Wiener Theaterzettel 1930–1939

Die Wienbibliothek im Rathaus bewahrt rund 250.000 Theaterzettel und Programmhefte von mehr als 300 Wiener Spielstätten, die von 1720 bis in die Gegenwart reichen. Bislang nur nach Theaterhäusern geordnet und nicht einzeln erfasst, holen wir diese Konvolute nun aus unseren Depots und stellen sie der Öffentlichkeit digital und kostenfrei zur Verfügung. Die digitalisierten Theaterzettel aus den 1930er Jahren ermöglichen Einblicke in eine zunächst international viel beachtete und lebendige Wiener Theaterwelt, die durch antiliberale und antidemokratische Tendenzen mit einer zunehmenden Einschränkung des kreativen Spielraums konfrontiert war.

Helfen Sie uns, diese spannenden Quellen der Theatergeschichte zugänglich zu machen, indem Sie die Aufführungsinformationen der Theaterzettel erfassen oder Beiträge anderer prüfen. Gemeinsam kann es uns gelingen, zeitgenössische Spielpläne zu rekonstruieren und für alle Interessierten nachvollziehbar zu machen. Die von Ihnen erfassten Informationen werden nach Abschluss des Crowdsourcing-Projekts in unsere Digitale Bibliothek integriert und sind dann jederzeit abrufbar und durchsuchbar.

> Zu den Wiener Theaterzetteln 1930–1939

Digitaler Humanismus

In der großen Debatte darum, was das Wesen der Wissensspeicherung und -vermittlung künftig ausmachen wird, orientiert sich die Wienbibliothek im Rathaus am Leitfaden des Digitalen Humanismus: Es gilt, das aufklärerische Potenzial digitaler Technologien erneut zu betonen und derzeitige problematische Tendenzen zu überwinden, um gemeinsam eine demokratische, inklusive und lebenswerte digitale Zukunft zu gestalten.

Das Potenzial und die Rolle von Bibliotheken im Kontext des Digitalen Humanismus haben wir in folgendem Artikel skizziert:

We Are Needed More Than Ever: Cultural Heritage, Libraries and Archives
Anita Eichinger, Katharina Prager
In: Perspectives on Digital Humanism
Hannes Werthner, Erich Prem, Edward A. Lee, Carlo Ghezzi (Hg.)

Wien Geschichte Wiki

Das „Wien Geschichte Wiki“ ist die historische Wissensplattform der Stadt Wien und wird von der Wienbibliothek im Rathaus und dem Wiener Stadt- und Landesarchiv gemeinsam betrieben. Personen, Organisationen und Ereignisse, die Wien ausmachten und ausmachen, werden hier beschrieben und erklärt und über semantische Felder miteinander vernetzt und verortet. Zusätzlich zu diesen drei Kategorien werden Bauwerke und andere topgraphische Objekte, Grenzsteine und Karten sehr feinteilig erarbeitet und machen die Stadt in ihren historischen Schichten erlebbar und erforschbar. Nicht zuletzt wird die Erinnerungskultur der Stadt Wien im Wien Geschichte Wiki dokumentiert und Wiener Besonderheiten werden als "Begriffe" oder "Sonstiges" präsent gehalten.

Grundlage sind die mehr als 27.000 Artikel des „Historischen Lexikons Wiens“. Das in den Jahren 1992 bis 2004 von Felix Czeike herausgegebene sechsbändige Werk war von Anfang an darauf ausgelegt, nicht nur Fachhistoriker*innen anzusprechen, sondern Stadtgeschichte auch einem breiteren Publikum zu vermitteln.

Räumlich bezieht sich das „Wien Geschichte Wiki“ auf all jene Gebiete, die in der Geschichte Teil des Stadtgebiets von Wien waren. Auf der historischen Wissensplattform werden keine tagesaktuellen Themen verhandelt und lebende Personen nur aufgenommen, wenn klar erkennbar ist, dass ihr Wirken von langfristiger Bedeutung für Wien ist. Ähnliche Einschränkungen gelten für Institutionen, Bauprojekte und Stadtplanungen.

Technisch umgesetzt wird das „Wien Geschichte Wiki“ mit der Open-Source-Software Semantic MediaWiki, gehostet wird es von Wien Digital.

Das „Wien Geschichte Wiki“ lebt vom Wissen der Stadt und von jedem ihrer Expert*innen. Dem Wiki-Prinzip der frei zugänglichen Mitmach-Enzyklopädie Wikipedia folgend, ist jede*r herzlich eingeladen, Artikel zu erstellen, zu ergänzen und auch zu korrigieren. Voraussetzungen dazu sind einzig das Anlegen eines Accounts und die Beachtung einiger Grundregeln. Wir freuen uns über Beiträge und stehen für Rückfragen zu den Besonderheiten des „Wien Geschichte Wiki“ gern zur Verfügung.

Seit das „Wien Geschichte Wiki“ 2014 zur Bearbeitung freigegeben wurde, hat es sich über ein Online-Lexikon hinaus zu einem wertvollen Kommunikations- und Kontextualisierungstool entwickelt.

Forschende, die zu Wien recherchieren, sind daher explizit eingeladen, das „Wien Geschichte Wiki“ in ihre Arbeit – etwa in (digitalen) Forschungsprojekten – einzubeziehen und gegebenenfalls mit uns weiterzuentwickeln. Wir kooperieren auch mit Lehrenden in verschiedenen Formen, und zwar von der reinen Präsentation unseres Tuns bis hin zur aktiven Partizipation in Lehrveranstaltungen. Darüber hinaus sind wir auch anderen Nutzungen des „Wien Geschichte Wiki“ über den wissenschaftlichen Bereich hinaus aufgeschlossen. Nehmen Sie gerne Kontakt auf.

Kontakt

Forschung und Partizipation, Wien Geschichte Wiki
DDr.in Katharina Prager
Tel.: +43 1 4000 84944
E-Mail: katharina.prager@wienbibliothek.at

Netzwerke & Kooperationen

Die Wienbibliothek im Rathaus ist an zahlreichen Netzwerken und Kooperationen beteiligt.

AG Buch- und Bibliotheksgeschichte

AG der Regionalbibliotheken

AG Regionalportale

Citizen Science Network Austria - "Österreich forscht"

frida – Verein zur Förderung und Vernetzung frauenspezifischer Informations- und Dokumentationseinrichtungen in Österreich

Gesellschaft für Buchforschung in Österreich

KOOP-LITERA international

Netzwerk Biographieforschung

Österreichischer Bibliothekenverbund

Vereinigung Österreichischer Bibliothekarinnen und Bibliothekare (VÖB)

Verzeichnis der im deutschen Sprachraum erschienenen Drucke des 16., 17. und 18. Jahrhunderts

Verzeichnis der künstlerischen, wissenschaftlichen und kulturpolitischen Nachlässe in Österreich

Wiener Bibliophilen-Gesellschaft