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Weltrevolution. Stefan Weber. 1968–2008

Die multimediale Galerie

Intro

Weltrevolution. Stefan Weber. 1968–2008

Die Multimedia Galerie gliedert sich in die Bereiche Drahdiwaberl/ Medien/ Skandale & Randale/ Wien/ Pop & Politik/ Popkultur & Szene. In jedem Ausstellungsbereich präsentieren wir jeweils 25 Artefakte aus der Sammlung Stefan Weber, die seit 2002 in der Wienbibliothek beheimatet ist. Stefan Weber kommentiert jedes einzelne Ausstellungsstück im O-Ton, erzählt viele Anekdoten über die Anfänge seiner Musikerkarriere in den späten 1960er-Jahren und schildert Details aus dem Musikgeschehen Wiens bis in die 1980er-Jahre.

Die Visualisierung ausgewählter Objekte aus der Sammlung Stefan Webers in Kombination mit seinen Erzählungen vermitteln spannende Hintergrundgeschichten zur Band Drahdiwaberl, zu diversen LPs, Konzerten, Bandmitgliedern und zu vielen Vorbildern vorwiegend aus England. Stefan Weber erinnert sich in seinen Erzählungen an vergessene österreichische Bands, an vielgeliebte und ungeliebte MusikerkollegInnen sowie an Aktivitäten und wilde Aktionen auf dem Weg zu seiner Weltrevolution. Link zur Galerie

Galerie

Weltrevolution. Stefan Weber. 1968–2008

galerie start

Die multimediale Galerie „Weltrevolution. Stefan Weber. 1968 –2008“ wurde 2007/2008 produziert und am 08. April 2008 in den Räumlichkeiten des Aktionsradius Wien – im Rahmen des dort stattfindenden „68er-Monats“ – präsentiert.
Relaunch der Ausstellung: Herbst 2020
Kurator: Walter Gröbchen
Organisation und Koordination: Suzie Wong
Programmierung: Bettina K. Lechner, newhouse new media

Biografie

Stefan Weber

Stefan Weber

Gründer, Frontman und kreativer Kopf der Drahdiwaberl

Geb.: 8.11.1946 in Wien

Student an der Akademie der bildenden Künste Wien 1964 bis 1970, Abschluss 1975 mit Diplom

Gestorben: 7.6.2018

AHS-Lehrer am Wiener Bundesrealgymnasium IV (Waltergasse)

Band

Die Band Drahdiwaberl

Wenn Populärkultur des 20. Jahrhunderts in das Pantheon der Hochkultur und seine Archivkammern Einzug hält, wird es schnell laut, schrill, farbenprächtig, bisweilen sogar obszön. Als die noch junge Wiener Pop-Szene in der ersten Hochblüte ihrer Aufbruchsstimmung stand – in den Siebziger-Jahren, vor einem halben Jahrhundert also –, waren es neben den bekannten, stilbildenden Austropop-Protagonisten Ambros, Danzer, Cornelius, Heller, Hirsch & Co. vor allem Gruppen wie die Hallucination Company oder die frühe Erste Allgemeine Verunsicherung, die das Theatralische, Aktionistische, Spektakuläre mit den Klängen des Undergrounds vermählten. Allen voran tönte aber: Drahdiwaberl, gegründet 1969 von Stefan Weber. Ihren ersten offiziellen Auftritt hatten Drahdiwaberl 1972 im Audimax der Universität Wien. Zunächst eher an internationalen Vorbildern wie den Rolling Stones, den Fugs, Frank Zappa oder an The Tubes orientiert, entwickelte der Musiker-Kern der chaotisch-aktionistischen Gruppe ab Mitte der 70er-Jahre ein eigenes Repertoire. Mit der Compilation "Wiener Blutrausch", 1979 im Eigenverlag veröffentlicht, hatten Drahdiwaberl maßgeblichen Anteil an der – im internationalen Kontext verspäteten – Initialzündung von Punk und New Wave in Österreich.

Hans Hölzel, später: Falco, trat der Formation rund um die Bandleader Peter Vieweger und Thomas Rabitsch 1978 als Bassist bei. Sein Song "Ganz Wien" wurde rasch einer der musikalischen Höhepunkte der berüchtigten Drahdiwaberl-Shows, die keine Form von Provokation und Exzess scheuten und als obligaten Höhe- und Schlußpunkt einen "Mulatschag" (ungarisch: Mulatság; Belustigung, Vergnügen) darboten, bei dem es auf der Bühne zu regelrechten Sexorgien kam.

Die lose Formation löste sich im Laufe der Jahrzehnte mehrmals auf, die wechselnden, bis dato aus über 40 Musikern und noch weit mehr BühnenaktionistInnen – darunter etwa Lotte Pawek, Franz Bilik, Heli Deinboek und Jazz-Gitti – bestehende Inkarnationen hatten jedoch immer die Texte und Inszenierungs-Vorgaben des Sängers und Kopfs von Drahdiwaberl, Stefan Weber, als jede Veränderung überdauernden Kern. Offiziell aufgelöst ist die Band bis heute nicht, der letzte Auftritt – mit einem durch seine Parkinson-Erkrankung deutlich geschwächten zentralen Protagonisten – erfolgte am 11. Mai 2013 am Karlsplatz in Wien (im Rahmen einer Stefan Weber-Personale des Wien Museums).

Sammlung

Die Sammlung Stefan Weber

Die Wienbibliothek konnte 2002 eine Sammlung an Papier-Materialien von Stefan Weber erwerben. Im Umfang von drei Archivboxen finden sich Texte, Bühnenkonzepte, Programme, Zeitungsausschnitte, Flyer und von Stefan Weber handschriftlich kommentierte Fotografien zur Geschichte der Band Drahdiwaberl aus den Jahren 1962 - 2002. Die Bühnenkonzepte und Programme belegen die Jahre 1981 - 2001 und hervorzuheben sind diverse Texte mit genauen Abläufen und Regieanweisungen für die Shows aus den Jahren 1978-2002. Die Alben und Aufzeichnungen Stefan Webers belegen mit zahlreichen Fotos, Pressestimmen, Fanpost und Flyern eine Vielzahl von Konzerten. Stefan Weber beschreibt in seinen Kommentaren oftmals sehr detailliert die Vorbereitungen und Proben für die Konzerte und die Stimmung vor, während und nach den aktionistischen Auftritten. Oftmals wirkten bei den Konzerten bis zu dreißig Personen mit und die Kommentare erzählen von Spannungen, Diskussionen zwischen verschiedenen Bandmitgliedern, von Ereignissen, Begebenheiten, Misserfolgen und Erfolgen. Auch der eine oder andere Vertrag enthält schriftliche Anmerkungen von Stefan Weber und liefert wertvolle Hintergrundinformationen.

Ein anderer Blick auf die Sammlung betrifft die vielen Zeichnungen und Grafiken sowie Plakate von Stefan Weber. Ende der 1960er-Jahre studierte Weber an der Akademie der bildenden Künste Wien Grafik und schloss 1975 ab. Zusätzlich besuchte er Anfang der 1970er-Jahre zusätzlich die Grafikklassen der Professoren Franz Herberth und Wolfgang Baminger an der Universität für angewandte Kunst Wien. In der Sammlung finden sich zahlreiche Flyer- und Plakatentwürfe, Zeichnungen für die Kostümierung auf der Bühne und Collagen. Auch die einzelnen Blätter, die die Konzerte (oftmals) handschriftlich dokumentieren bzw. von Ereignissen rund um Drahdiwaberl berichten, sind teilweise grafisch von Stefan Weber gestaltet. Der gesamte Bestand zeichnet nicht nur die Geschichte der Band Drahdiwaberl von ihren Anfängen bis in die 1980er-Jahre nach. Die Kommentare und Erzählungen geben Einblick einerseits in die Gedankenwelt Stefan Webers und andererseits zeigt die Sammlung die politischen Themen Österreichs zwischen 1970 und 1980 und die Haltungen der damaligen Anarcho- und Undergroundszenen.

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