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Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934
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Ausstellung und Publikation: Die Zerstörung der Demokratie. Österreich, März 1933 bis Februar 1934

Mit der Ausschaltung des Parlaments begann im März 1933 die Zerstörung der Ersten Republik. Die so beginnende Umwandlung Österreichs in einen autoritären Staat mit faschistischem Zuschnitt kam keineswegs plötzlich und verlief vorerst weder laut noch kämpferisch. Schrittweise, stets unter dem Anschein der Legalität, schaltete die Regierung Dollfuß zwischen März 1933 und Februar 1934 mittels Notverordnungen und unter permanentem Verfassungsbruch die Einrichtungen der Demokratie aus. „In Ruhe und Ordnung“ wurden so Parlamentarismus, Sozialstaat, Grund- und Freiheitsrechte, Verfassung und das Rote Wien ausgehebelt. Weiterlesen

Blog: Maskenball und Ständestaat – Der Wiener Film Maskerade

Vielleicht war es das verschmitzte Lächeln, mit dem die Vorleserin Leopoldine Dur (Paula Wessely) das Herz des Malers und Frauenhelden Paul Heideneck (Adolf Wohlbrück) erobert hat. Jenes Lächeln ist auch überlebensgroß und prominent auf dem Plakat zum Film Maskerade abgebildet, mit dem Paula Wessely ihren Einstand als Filmschauspielerin gab und der heute als ästhetischer wie kommerzieller Höhepunkt des sogenannten Wiener Films bewertet wird. Von der eigentlichen Handlung der Verwechslungskomödie gibt das Plakat wenig preis, wenngleich es auf eine zentrale Szene des Films anspielt: Den ersten Kuss der beiden Hauptdarsteller*innen. Weiterlesen

Ausstellung: Max Reinhardts "Faust" in Salzburg 1933

Die im März 1933 beginnende Umwandlung Österreichs in einen autoritären Staat mit faschistischem Zuschnitt warf ihre Schatten auch auf eine der wichtigsten kulturellen Institutionen Österreichs: die Salzburger Festspiele. Mit Max Reinhardts Inszenierung von Goethes „Faust“ befand sich das Festival inmitten ideologischer Kulturkämpfe. Die Ausstellung (29. November 2023 bis 16. Februar 2024)  stellt die berühmte Inszenierung in ihren zeitgeschichtlichen Kontext – insbesondere vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Einflussnahme auf die Festspiele als Symbol der kulturellen Selbständigkeit Österreichs. Weiterlesen

Crowdsourcing-Projekt: Wiener Theaterzettel 1930–1939

Wir bewahren rund 250.000 Theaterzettel und Programmhefte von über 300 Wiener Spielstätten. Bislang nur nach Theater geordnet und nicht einzeln erfasst, holen wir diese Konvolute nun aus unseren Depots. Aus den 1930er-Jahren sind zurzeit 21.771 digitalisierte Theaterzettel von 16 Wiener Spielstätten auf der Crowdsourcing-Plattform crowdsourcing.wien online. Sie ermöglichen Einblicke in eine zunächst international vielbeachtete und lebendige Wiener Theaterwelt, die durch antiliberale und antidemokratische Tendenzen mit einer zunehmenden Einschränkung des kreativen Spielraums konfrontiert war. Weiterlesen