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Objekt des Monats April 2013: Mit dem Zug von Wien nach Triest

J. Weber & P. Balzer: Südbahn-Gesellschaft (Österreich) Wien - Triest. Zürich: Orell Füssli 1898; Lithographie, 112,5x80 cm. Wienbibliothek, P-13268

Die Südbahn-Gesellschaft bewarb 1898 mit diesem Plakat die Reise von Wien nach Triest und Umgebung. Die nahen Ziele dieser Reise darstellend, sobald man Wien hinter sich gelassen hat, werden das Friedrich Schüler Alpenhaus am Sonnwendstein und das monumentale Südbahn-Hotel am Semmering fototechnisch in die Landschaft montiert. Dass es auch Sehenswürdigkeiten entlang der Strecke zu bestaunen gab, darauf verweisen die Stadtansichten von Graz und Laibach (Ljubljana). Neben dem Reiseziel Triest (Trieste) sollte man auch das einsam liegende Schloss Miramare oder die Provinzhauptstadt Görz besuchen. Für einen Aufenthalt am Meer bewarb man Fiume mit Tersato (Rijeka) oder die Kuranstalten der k.u.k. Südbahngesellschaft in Abbazia (Opatija).

Das eben beschriebene frühe Tourismuswerbeplakat, welches sowohl zu einer realen wie auch imaginären Reise einlädt - wird von 18. April bis 12. Juni 2013 in der Ausstellung "GELD MACHT SICHT BAR"/"in.print.out" im Künstlerhaus zu sehen sein.

Im Erdgeschoß des Künstlerhauses wird im Rahmen der großen Plakat- bzw. Grafikkunstausstellung der Schwerpunkt auf zeitgenössische Plakatkunst gelegt. Plakatentwürfe von ca. 100 internationalen KünstlerInnen werden präsentiert, die in Kooperation mit der internationalen Grafik Triennale Krakau von einer internationalen Jury ausgewählt wurden. Mit einem Projektraum für temporäre Arbeiten und Installationen wird auch grafischen Experimenten Raum gegeben.

Im Obergeschoß sollen historische und aktuelle Plakatkunst aus wichtigen internationalen Sammlungen in visuelle Beziehung gebracht werden. Hier stehen renommierte Plakatbestände aus dem Plakatmuseum Wilanow in Warschau, aus den Beständen der Zürcher Kunsthochschule der Künste/ “Rote Fabrik“, von der Grafikbiennale Brünn, sowie aus Wien von der Graphischen Lehranstalt Wien und der Wienbibliothek im Rathaus im Mittelpunkt.

Aus der rund 300.000 Plakate umfassenden Sammlung der Wienbibliothek wurden rund 40 Beispiele ausgewählt, um einen ersten Eindruck von der Vielfältigkeit der Sammlung zu vermitteln. Vier Themenabschnitte repräsentieren die Sammlungsschwerpunkte: Kultur- und Veranstaltungsplakate vor 1930, die etwa die „Menschenschauen im Prater“ oder die oben beschriebene „Reise von Wien nach Triest“ bewarben, werden den politischen Werbeplakaten aus der Zeit der Ersten Republik mit ihrer intensiven Realistik und Dramatik gegenübergestellt. Produktwerbungsplakate der Wiederaufbauzeit, die im Zuge der Plakatwertungsaktion der Stadt Wien in den 1950er Jahren in Hinblick auf ihre Vorbildwirkung prämiert wurden, werden durch den umfassenden Schwerpunkt der Filmplakate ergänzt.