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Beethoven und seine Verleger

Ort und Zeit

28. Februar 2020 bis 20. November 2020
Montag bis Freitag 9:00 Uhr bis 13:00 Uhr
Wienbibliothek, Musiksammlung (Loos-Räume)
1., Bartensteingasse 9, 1. Stock
Freier Eintritt!
Ausstellungseröffnung am 27. Februar 2020

Zur Ausstellung

Die Wienbibliothek im Rathaus verfügt über eine beachtliche Anzahl von Briefen Ludwig van Beethovens, der Großteil davon an seine Verleger Steiner und Haslinger, weiters über ein Teilarchiv des Musikverlags Artaria, der Kompositionen Beethovens veröffentlichte, sowie über zahlreiche Erst- und Frühausgaben von dessen Werken. Eine Auswahl aus all diesem bildet den Kern der Ausstellung der Wienbibliothek zum Beethoven-Gedenkjahr 2020, in der als besonderer Glanzpunkt ein Fragment aus der autographen Partitur der Ouvertüre "Zur Weihe des Hauses" gezeigt wird. Themen sind u. a. das Musikverlagswesen zu Beethovens Zeit allgemein, die Bedeutung des Mäzenatentums und andere finanzielle Aspekte, der Verkauf ein und desselben Werks an verschiedene Firmen sowie unverhohlene Raubdrucke, Beethovens Ärger über fehlerhafte Ausgaben, aber auch sein Humor im Umgang mit Musikverlegern, die Versteigerung seines Nachlasses und schließlich die Anläufe zu einer noch von Beethoven selbst angeregten Gesamtausgabe seiner Werke.

Steiner und Haslinger
Sigmund Anton Steiner übernahm 1805 die Chemische Druckerey des Alois Senefelder, die als erster Wiener Musikverlag im billigen lithographischen Verfahren produzierte. Wegen Qualitätsmängeln kehrte man jedoch bald zum herkömmlichen Notenstich zurück. Steiner war von 1815 bis 1817 Beethovens Hauptverleger. Der Komponist pflegte mit der Firma grundsätzlich einen gutmütig-humorvollen Verkehr. Sich selbst bezeichnete er sich in seine Briefen als Generalissimus, Steiner figurierte als Generalleutnant und dessen Kompagnon Tobias Haslinger als Adjutant. Letzerer übernahm 1826 die Firma als Alleininhaber und machte sie dank seines eminenten Geschäftsgeistes zum führenden Wiener Musikverlag. Seine vom Komponisten angeregte Beethoven-Gesamtausgabe blieb allerdings Torso.

Artaria & Comp.
Die Firma Artaria & Comp. entfaltete als einer der ersten Musikverlage Wiens ab 1770 ihre Tätigkeit und wurde zum Hauptverleger Joseph Haydns und Wolfgang Amadeus Mozarts. Auch für das Frühwerk Beethovens nach dessen Übersiedlung nach Wien war Artaria von zentraler Bedeutung. Die Materialien des von der Wienbibliothek verwahrten Teilarchivs der Firma beleuchten vor allem den Rechtsstreit, der sich um die Veröffentlichung des Streichquintetts op. 29 entsponnen hat, sowie die Versteigerung von Beethovens künstlerischem Nachlass. Zu jener Zeit hatte Artaria seine führende Stellung unter Wiens Musikverlagen bereits eingebüßt; es gelang jedoch, aus einigen der von Beethoven hinterlassenen Notenmanuskripten eine Art Nachlese zu publizieren.

Die deutschen Verleger
Bindeglied zwischen Wien und Leipzig war Franz Anton Hoffmeister, der in beiden Städten ein Standbein hatte und schon um 1800 Beethoveniana veröffentlichte. Diesbezügliche Bemühungen seines Nachfolgers Carl Friedrich Peters in den 1820er-Jahren blieben fruchtlos, während in dieser Zeit Schott in Mainz und Schlesinger in Berlin und Paris wichtige Geschäftspartner des Komponisten wurden. Breitkopf & Härtel in Leipzig pubizierten nicht nur als Originalverleger Schlüsselwerke Beethovens, sondern auch die 1862-1865 herausgegebenen "Alte Gesamtausgabe". Von den im ersten Jahrzehnt des 19. Jahrhunderts erschienenen unautorisierten Nachdrucken des Carl Zulehner in Mainz, die als erster Versuch einer Gesamtausgabe zu gelten haben, distanzierte sich Beethoven ausdrücklich.

Beethoven und seine Verleger - Mehr erzählt

Damit die wundervollen Zeugnisse Beethovens, die wir in der Ausstellung "Beethoven und seine Verleger" zeigten, ihre jeweiligen Inhalte weitergeben können, spricht der Kurator Thomas Aigner in 7 Videos über ausgewählte Objekte und ihre Geschichte. Thema sind die präsentierten Autographe und ihre Autoren, Ludwig van Beethoven und seine Eigenheiten, seine humorvolle Art des Kommunizierens sowie die Hintergründe des Musik-Verlagswesens dieser Zeit. In jeweils ca. 5 Minuten erfahren Sie Einzelheiten, die das Original noch eindrucksvoller erscheinen lassen. >>>

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Mitwirkende

Direktion: Anita Eichinger
Konzept und Texte: Thomas Aigner
Organisation: Kyra Waldner
Ausstellungsgestaltung und Grafik: Markus Reuter
Öffentlichkeitsarbeit: Suzie Wong
Abbildungen: Wienbibliothek, Wien Museum

Begleitprogramm

Donnerstag, 29. Oktober 2020, Musiksammlung der Wienbibliothek, 19:00 Uhr
**Live-Stream auf die Webseite aus der Musiksammlung der Wienbibliothek (Loos-Räume)**
Konzert im Rahmen der Konzertreihe "Lost & Found" - Junge japanische MusikerInnen @ Wienbibliothek

Dienstag, 17. November 2020, Musiksammlung der Wienbibliothek, 19:00 Uhr
**Live-Stream auf die Webseite aus der Musiksammlung der Wienbibliothek (Loos-Räume)**
Buchpräsentation "Beethoven Visuell. Der Komponist im Spiegel bildlicher Vorstellungswelten" (Hollitzer Verlag)

 

Fotografie eines Gemäldes von Fritz Rump, Ludwig van Beethoven darstellend (HIN-229097)
Quittungen über die Bezahlung der von Haslinger aus Beethovens Nachlass erworbenen Notenmanuskripte, 1827 (HIN-43051)
Abbildung einer Banknote zu 5 Gulden, 1816
Brief Beethovens an Ferdinand Piringer, 6.11.1821 (HIN-150001)
Ludwig van Beethoven: Szene und Arie Ah! perfido op. 65, Erstausgabe des Klavierauszugs
Ludwig van Beethoven: Wellingtons Sieg op. 91, Erstausgabe des Klavierauszugs
Ludwig van Beethoven: Ouvertüre Zur Weihe des Hauses op. 124, eigenhändige Partitur
 

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