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Objekt des Monats März 2010: Karl Lueger zum 100. Todestag

Karl Lueger bei der Eröffnung des Versorgungsheims Lainz am 12. Juli 1904.

Das Objekt des Monats stammt aus dem umfangreichen Nachlass Lueger in der Handschriftensammlung und zeigt den langjährigen Wiener Bürgermeister (1897-1910) bei der Eröffnung des Versorgungsheims Lainz (Signatur: H.I.N. 218976/2). Zum Anlass seines 100. Todestages am 10. März 1910 installiert die Wienbibliothek ab diesem Tag eine virtuelle Ausstellung, die exemplarischen Einblick in ihre reichhaltigen Bestände zu Karl Lueger gewährt und Materialien zu Politik und Verwaltung jener Zeit präsentiert.

Der handschriftliche Nachlass Luegers in der Wienbibliothek umfasst weit über 1.000 Objekte, darunter Schulhefte, Zeugnisse, Fotos, berufliche und private Korrespondenzen, Huldigungsgedichte wie Schmähbriefe, Redekonzepte, Visitenkarten, kommunalpolitische Manuskripte wie auch Pressestimmen und offizielle Schreiben als Bürgermeister. In der Druckschriftensammlung werden über 500 Bücher aus der Bibliothek Luegers verwahrt, vor allem zahlreiche philosophische, juridische und literarische Werke. Zahlreich sind auch die thematischen Konvolute von Zeitungsausschnitten, etwa zum 60. Geburtstag oder zum Tod des Bürgermeisters, aber auch zum Thema Antisemitismus. Abgerundet werden diese Bestände durch Lueger gewidmete Musikdrucke und -handschriften, politische Plakate sowie zahlreiche Pressestimmen im Tagblatt-Archiv.

Ein wichtiger Schwerpunkt der 13jährigen Amtszeit Luegers galt neben der Kommunalisierung der wichtigsten Versorgungsleistungen (um die Stadt Wien von monopolartigen Gesellschaften unabhängig zu machen) der Gesundheits- und Sozialpolitik. Das Versorgungsheim Lainz (heute: Geriatriezentrum Am Wienerwald) wurde 1902 bis 1904 nach Plänen des Stadtbauamtes und des Architekten Johann Scheiringer erbaut und am 12. Juli 1904 – als damals größtes und modernstes Heim seiner Art – eingeweiht. Die in Pavillons gegliederte Anstalt umfasst 31 Gebäude und war für die Unterbringung von Personen gedacht, die ohne fremde Hilfe nicht mehr eigenständig leben konnten.

Archiv der Objekte des Monats 2010