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»Wiener Salondame? Ein Albtraum!«

Lotte Tobisch – Charme, Engagement, Courage

Dauer der Ausstellung

30. November 2022 bis 31. März 2023

Ausstellungsort

Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett
1010 Wien, Rathaus, Eingang Felderstraße, Stiege 6, Glaslift, 1. Stock
T: +43 (0)1 4000 84915
Montag bis Freitag, 9.00 bis 19.00 Uhr
Eintritt frei!
Geschlossen: Samstag, Sonntag, Feiertage

Über die Ausstellung

Lotte Tobisch-Labotýn (1926–2019) gilt als Inbegriff des geistreichen Charmes, der unprätentiösen Eleganz und der beherzten Courage und zählte über Jahrzehnte hinweg zu den prägenden Persönlichkeiten des Wiener Gesellschafts- und Kulturlebens. Sie vereinte in sich noble Herkunft, gute Erziehung, Geist und Scharfsinn und eine stattliche Portion Humor.

Auf Lotte Tobischs eigenen Wunsch hin gelangte 2019 ein Teil ihres schriftlichen Nachlasses als Schenkung an die Wienbibliothek im Rathaus, der nun ergänzt um Korrespondenzen, Lebensdokumente und Fotografien aus Privatbesitz im Rahmen der Ausstellung Licht auf bekannte und weniger bekannte Aspekte des Lebens dieser Grande Dame wirft.

In sieben Stationen mit knapp 300, oft erstmals gezeigten Exponaten sowie Audio- und Filmaufnahmen entsteht ein facettenreiches Porträt, das Tobischs vielfältigen Lebensweg von der Kindheit über ihre Schauspielkarriere, ihr privates und berufliches Netzwerk, ihre erfolgreiche Patronanz des Wiener Opernballs wie ihr langjähriges karitatives Engagement etwa als Präsidentin des Vereins »Künstler helfen Künstlern« nachzeichnet.

»Der Widerspruch zwischen meinem Temperament und meinem Äußeren muss frappant gewesen sein, denn ausgesehen habe ich wie ein Engerl«, resümierte Tobisch über ihre kindliche Aufsässigkeit, mit der sie schließlich als Jugendliche ihren Berufswunsch, Schauspielerin zu werden, gegen den Willen der Eltern durchsetzte. Wenngleich der große Durchbruch ausblieb, wirkte sie jahrzehntelang am Theater, in Film und Fernsehen.

Die große Begeisterung für Literatur und Theater brachte sie früh in Verbindung mit dem Burgtheaterstar Raoul Aslan und dem Dramaturgen und Schriftsteller Erhard Buschbeck (1889‒1960). Im ›heimlichen Burgherrn‹, wie Buschbeck aufgrund seines jahrzehntelangen Wirkens am Burgtheater tituliert wurde, fand Tobisch ihren Lebensmenschen, der als Unterstützer moderner Kunst und Literatur sowie Weggefährte von Georg Trakl auch wegweisend für das intellektuell-künstlerische Milieu war, in das die Schauspielerin eintauchte.

Beleuchtet wird in der Ausstellung zudem Tobischs weitreichendes Netzwerk. Ihre große Offenheit und Neugierde führten nicht nur zu einem intensiven Austausch mit dem deutschen Philosophen Theodor W. Adorno, sondern auch zu Kontakten etwa zu Ludwig von Ficker, Fritz Hochwälder, Elias Canetti, Bruno Kreisky, Christine Lavant oder Gershom Scholem.

»Wiener Salondame? Ein Albtraum! Das ist eine Rollenfachbezeichnung […]. Und überhaupt, was ist eine Dame?« fragte Lotte Tobisch mit der ihr eigenen Nonchalance, obwohl sie diese Dame – durchaus auch als Lebensrolle – schlicht und natürlich zu verkörpern verstand.

Den Ausstellungsfolder können Sie hier herunterladen.


Ausstellung im Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Rathaus (Foto © Paul Pibernig)

Ausstellungskuratorinnen:
Tanja Gausterer und Kyra Waldner, Wienbibliothek im Rathaus

Ausstellungsgrafik:
Gerhard Bauer und Nadine Nuß / BAUERund

Ausstellungsarchitektur:
Irina Koerdt und Sanja Utech / koerdtutech

Begleitbuch zur Ausstellung

»Wiener Salondame? Ein Albtraum!«
Lotte Tobisch – Charme, Engagement, Courage

Tanja Gausterer und Kyra Waldner
248 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN: 978-3-701735-60-0
EUR 30,-

Biografie zu Lotte Tobisch

Dame wider Willen
Die sieben Leben der Lotte Tobisch

Harald Klauhs
256 Seiten mit zahlreichen Abbildungen
ISBN: 978-3-701735-62-4
EUR 28,-

Begleitprogramm

Dienstag, 29. November 2022, 19.00 Uhr
Ausstellungseröffnung
Festsaal des Wiener Rathauses

Dienstag, 24. Jänner 2023, 18.30 Uhr
„Liebe Lotte: toitoitoi!“
Julia Danielczyk im Gespräch mit Achim Benning
Lesung aus dem Briefwechsel Theodor W. Adorno – Lotte Tobisch

Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus

Führungen

* ausgebucht * Freitag, 31. März 2023, 16.30 Uhr
Kuratorinnenführung zur Finissage

Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Rathaus

Anmeldung per E-Mail an oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at unter Angabe des Datums und der Personenanzahl erforderlich.

Für individuelle Gruppenführungen ab 6 Personen wenden Sie sich bitte zur Terminvereinbarung per E-Mail an oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at.

Pressebilder

Wir bitten Sie, im Rahmen Ihrer Berichterstattung auf das jeweilige Projekt der Wienbibliothek im Rathaus und/oder die Wienbibliothek im Rathaus hinzuweisen.
Falls Sie weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at

Lotte Tobisch als Baby mit ihrer Mutter Nora, 1926, Foto: Jobst, Wien, Nachlass Lotte Tobisch, ZPH 1827, Wienbibliothek im Rathaus
Lotte Tobisch in Frederick Lonsdales Lustspiel »Einmal ist genug«, Akademietheater, 1946, Nachlass Lotte Tobisch, ZPH 1827, Wienbibliothek im Rathaus
Lotte Tobisch und ihr Hund Dagobert, Privatbesitz Bernhard Kraller
Kärtchen von Lotte Tobisch an Erhard Buschbeck, Privatbesitz Andrea Cervenka Buschbeck
Erhard Buschbeck und Lotte Tobisch wenige Wochen vor dem Tod des Gefährten, Nachlass Lotte Tobisch, ZPH 1827, Wienbibliothek im Rathaus
Lotte Tobisch am Schreibtisch Erhard Buschbecks, um 1970, Foto: Alfred Cermak, Wien, Teilnachlass Erhard Buschbeck, ZPH 1828, Wienbibliothek im Rathaus
Lotte Tobisch bei Bruno Kreisky auf Mallorca, Privatbesitz
Theodor W. Adorno und seine Frau Gretel in Sils Maria, Foto: Lotte Tobisch, Nachlass Lotte Tobisch, ZPH 1827, Wienbibliothek im Rathaus
Plakat für den Opernball 1981, Entwurf: Karl Lagerfeld, Privatbesitz
Ausstellung im Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Rathaus (Foto © Paul Pibernig)
Ausstellung im Ausstellungskabinett der Wienbibliothek im Rathaus (Foto © Paul Pibernig)
Begleitbuch zur Ausstellung der Wienbibliothek im Rathaus (Foto © Paul Pibernig)