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Zum 200. Geburtstag von Franz von Suppè

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Vortrag und Konzert

Buchcover "Franz von Suppè (1819-1895). Musiker. Menschenfreund. Ehrenbürger von Gars." (erscheint im Sommer 2019)

Im Rahmen der Ausstellung "Offenbach, Suppè und der Beginn der Wiener Operette"

Ort und Zeit

Dienstag, 18. Juni 2019, 19:00 Uhr
Musiksammlung der Wienbibliothek, Loos-Räume
Bartensteingasse 9, 1. Stock, 1010 Wien

Zur Veranstaltung

200 Jahre nach Franz von Suppès Geburt ist wenig Verbrieftes über seine Vorfahren, Ehefrauen, Nachkommen, Verwandten und Lebensumstände bekannt, weshalb bei der Vorbereitung der Garser Jubiläumsausstellung und ihrer Begleitpublikation, Fragen und Widersprüche auftraten, die biografische Nachforschungen erforderlich machten, die wiederum Zweifel an vielen bisher überlieferten Lebensdaten geschürt haben.

Die Fehler beginnen bereits 1819 mit Suppès Taufeintrag, der die amtlich verbürgte Schreibweise des Familiennamens Suppè ignoriert und den Familiennamen von Suppès Mutter entstellt. Obwohl dieser sogar in Suppès autobiografischem Kalender als "Jandofsky" erwähnt wird, folgten alle Biografen Otto Kellers Suppè-Biografie, die seit 1905 den Namen als "Landovsky" überliefert, weshalb die Suche nach Suppès mütterlichen Vorfahren erfolglos bleiben musste.

Väterlicherseits kommen Suppès frühest bekannte Vorfahren weder aus Belgien noch Cremona, sondern aus Rijeka. Dort hat der Ur-Ur-Großvater 1722 geheiratet. Suppès Vorfahren stammen somit aus dem kroatischen Küstenland und Dalmatien, wo er bis 1835 in Zadar aufwächst und seine Ausbildung mit der ersten Humanitätsklasse abschließt. Seine angeblichen Medizin- bzw. Jus-Studien in Padua bzw. Wien sind Erfindungen.

Seine erste Frau Therese Merville heiratet er 1841 nicht in Wien, sondern in Bratislava, wo das Ehepaar Suppè zusammenlebt, bevor es zuerst nach Sopron, dann zurück nach Wien übersiedelt. Hier wohnen die beiden zumindest bis 1856 mit Kindern, Köchin, Dienstmädchen und Schwiegermutter gemeinsam im "Theater an der Wien".

Während Suppè mit seiner ersten Frau deutlich länger als bekannt zusammenlebt, beginnt die Beziehung mit seiner zweiten Frau Sofie Strasser wesentlich früher als bislang behauptet. Die beiden sind bereits seit Juni 1860 ein Paar, was für das Verständnis von Suppès um 1860 einsetzende, künstlerisch besonders produktive Schaffensphase aufschlussreich ist, entsteht doch im selben Jahr mit "Das Pensionat" die erste "Wiener Operette", der bald weitere Operetten-Einakter folgen. Sofie Strasser ist aber nicht nur Suppès Muse, sondern zudem höchst wahrscheinlich die Librettistin seiner Operette "Pique Dame" (1864).

Suppès gegen Ende der 1860er Jahre wahrnehmbare (und bis 1875 währende) abnehmende Produktivität, über die seine Biografen gerätselt haben, dürfte dagegen dem Umstand geschuldet sein, dass er sich in diesem Zeitraum um seine greise Mutter kümmert, die seit 1867 bei ihm lebt, bevor sie 1875 88-jährig stirbt.

Alles in allem gibt es viel grundlegend Neues über den vermeintlich bekannten Franz von Suppè zu berichten.

Andreas Weigel: Franz von Suppè (1819-1895). Musiker. Menschenfreund. Ehrenbürger von Gars. Begleitpublikation zur gleichnamigen Jubiläumsausstellung des Zeitbrücke-Museums Gars
Mit Beiträgen von Andreas Weigel, Anton Ehrenberger, Ingrid Scherney und Christine Steininger
erscheint im Sommer 2019
€ 29,00
978-3-9504427-4-8

Programm

Begrüßung und Einleitung
Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung der Wienbibliothek
Ausstellung Franz von Suppè (1819-1895). Musiker. Menschenfreund. Ehrenbürger von Gars
Anton Ehrenberger, Leiter des Zeitbrücke-Museums, Gars am Kamp
Zum 200. Geburtstag von Franz von Suppè
Andreas Weigel, Kulturpublizist und Autor der Publikation "Franz von Suppè (1819-1895). Musiker. Menschenfreund. Ehrenbürger von Gars"
Konzert
Studierende der Musik und Kunst Privatuniversität der Stadt Wien (MUK) unter der Leitung von Wolfgang Dosch

Anschließend Brot & Wein

Informationen

Diese Veranstaltung ist eine Kooperation der Wienbibliothek mit dem Zeitbrücke-Museum in Gars am Kamp. Dort ist von 7. Juni bis 6. Oktober 2019 die Ausstellung "Franz von Suppè (1819-1895). Musiker. Menschenfreund. Ehrenbürger von Gars" zu sehen.

Eintritt frei! Wir freuen uns auf Ihr Kommen und bitten um Anmeldung unter oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at oder +43 1 4000-84926.

Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen, die im Rahmen der Veranstaltungen entstehen, zu.