
Arthur Schnitzler im digitalen Wien | 25.11.2025
Forschungswerkstatt
Ort und Zeit
Dienstag, 25. November, 17.00 Uhr
Loos-Räume der Wienbibliothek
Bartensteingasse 9, 1. Stock
1010 Wien
Ihre Anmeldung erleichtert uns die Organisation.
Programm
Begrüßung
Evelyne Luef, Wienbibliothek im Rathaus
Vortrag
Martin Anton Müller, Literaturwissenschaftler, ÖAW
Moderation
Katharina Prager, Wienbibliothek im Rathaus
Über das Projekt
Seit 2018 veröffentlicht Martin Anton Müller an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften die Edition von Briefwechseln von Arthur Schnitzler (1862–1931) mit Autorinnen und Autoren. Mittlerweile sind beinahe 50 Briefwechsel mit über 3.800 Korrespondenzstücken über die Website https://schnitzler-briefe.acdh.oeaw.ac.at/ frei zugänglich, viele davon enthalten Objekte aus der Wienbibliothek.
Zusätzlich zu der Transkription und Erschließung der Briefe haben sich Müller und sein Team stets bemüht, auch ihre eigenen Arbeitsmaterialien zu veröffentlichen. So sind seither ein Dutzend weitere Websites entstanden, die verschiedene Aspekte des Nachlasses Schnitzlers zugänglich machen. Besonders umfangreich sind die Website mit der Mikroverfilmung des Cambridger Nachlassteiles und die in Exeter aufbewahrte Sammlung von Zeitungssausschnitten, die Schnitzlers Rezeption zu Lebzeiten studieren lässt. Dazu kommt das digitale Tagebuch, die Lektüreliste, die Interviews u.a. Mit der Wienbibliothek konnte auch die Autobiografie der Lebensgefährtin Clara Katharina Pollaczek veröffentlicht werden.
Schnitzler wurde immer wieder als prototypischer Wiener beschrieben. Die Forschung, mit der sich Müller beschäftigt, ist an dem Punkt angelangt, bei dem die Detailtiefe über das Einzelschicksal hinausweist. Als erfolgreicher Dramatiker und Mediziner war Schnitzler finanziell privilegiert. Zwei neue Veröffentlichungen aus dem Jahr 2025 beschreiben seinen geografischen und kulturellen Horizont. Auf der Website https://wienerschnitzler.org/ können für jeden Tag seine bekannten Aufenthaltsorte angezeigt werden, insgesamt über 47.000. Eine Website mit allen Theater-, Konzert- und Kinobesuchen wird ab Sommer 2025 Schnitzlers Kulturkonsum mit 7.000 Veranstaltungen nachvollziehbar machen.