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Gewässerregulierung um 1900

Querprofile der Wienzeile (Zeichnung von Karl Mayreder).

Der Wiener Architekt Karl Mayreder (1856-1935), Ehemann der österreichischen Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Rosa Mayreder, der von 1894 bis 1902 das Stadtregulierungsbüro des Wiener Stadtbauamtes leitete, war einer der führenden Proponenten der Wiener Stadtplanung um die Wende des 19. und 20. Jahrhunderts. Das von ihm zunächst in der "Zeitschrift des Österreichischen Ingenieur- und Architektenvereines" publizierte "Project der Wienzeile von Schönbrunn bis zum Stadtpark", das die streckenweise Einwölbung des Wienflusses (siehe Abbildung) und dessen Einbindung in die Trasse der neu geplanten Stadtbahn (heute U4) zum Inhalt hat, erschien auch als Sonderdruck mit goldgeprägtem Ledereinband; das neue Exemplar der Wienbibliothek im Rathaus (Signatur A-320894) ist vor allem auch durch die persönliche Widmung des Architekten an seine Mutter Henriette Mayreder „als Zeichen unbegrenzter Liebe und Dankbarkeit“ vom 25. Juli 1895 interessant.

Bei der "Bittschrift der Donaugemeinden bei Wien" an die Donauregulierungskommission aus dem Jahre 1902 (Signatur D-321636) wiederum handelt es sich um eine einzigartige Quelle zur Geschichte der Regulierung der Donau sowie zur Eingemeindung von Floridsdorf im Jahre 1905. Die aufwändig ausgestattete, goldgeprägte Mappe besteht aus zwölf gezählten und zwei ungezählten, teils handschriftlichen Beilagen, bei denen es sich vorwiegend um Memoranden der Donaugemeinden, Verträge oder technische Separtdrucke handelt. Besonders hingewiesen sei dabei auf das handgezeichnete "General-Längen-Profil" des projektierten Sammelkanales aus dem Büro des Zivilingenieurs und k. k. Baurates Moriz Willfort.

Archiv der Neuerwerbungen 2012