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Fasching in Wien

Ausschnitt aus dem Scherenschnitt-Leporello "Das Schattenreich im Künstlerhaus" (1891).

Zur Erinnerung an ein 1891 von der Genossenschaft bildender Künstler Wiens veranstaltetes Faschingsfest erschien ein Leporello-Band mit sechzehn Scherenschnitttafeln, mit dessen Ankauf sich die Wienbibliothek im Rathaus ins Narrentreiben des Jahres 2015 einreihen möchte. Begleitet von Versen Wenzel Ottokar Noltsch' stellen die Schattenrisse die wichtigsten Proponenten des Fests im Künstlerhaus von vor 124 Jahren dar. Die Namen wurden dabei, vermutlich von einem Mitglied der Genossenschaft selbst, handschriftlich ergänzt (Abbildung).

Eine weitere Faschings-Neuerwerbung können wir mit der Biedermeier-Flugschrift unter dem Titel "Fünf neue schöne Gesänge zur Erheiterung" vorstellen; neben einer Arie aus Ferdinand Raimunds "Der Alpenkönig und der Menschenfeind" und zwei weiteren populären Liedern der Zeit finden sich in dem Heftchen auch zwei Lieder, die ganz offensichtlich für die Karnevalszeit in der Residenzstadt bestimmt waren.

  • Das Schattenreich im Künstlerhaus. Ausgeführt für das Karnevalsfest der Genossenschaft der bild. Künstler Wiens am Faschingmontag des Jahres 1891. Von Swoboda, Wilda, Veith, Goltz, erläutert durch Verse von W. O. Noltsch. Wien: Löwy, [1891]. Sign.: B-334254
  • Fünf neue schöne Gesänge zur Erheiterung. Der Erste: Das stille Haus. Aus dem Singspiel: Der Alpenkönig und der Menschenfeind. So leb' denn wohl, du stilles etc. Der Zweite: Das wahre Glück. Ach, die Welt ist gar so freundlich etc. Der Dritte: Duett aus: Faschingstreiche, Zum Sperl auf'n Saal etc. Der Vierte: Fasching-Lied. Es lebe der Fasching, der Fasching soll etc. Der Fünfte: Wie schön kömmt dort mit etc. Wien und Prag: zu haben in der Expedition des k. k. ausschl. priv. Kalator und bei dem Herausgeber, Josephstadt, Langegasse Nr. 91, ca. 1832. Sign.: E-334318

Archiv der Neuerwerbungen 2015