
»Wir wissen es, daß diese Beamtenschaft ihre Pflicht auch im neuen Wien tun wird«
Die Wiener Stadtverwaltung 1938

Ort und Zeit
23. Februar bis 21. September 2018
Montag bis Donnerstag 9:00 Uhr bis 18:30 Uhr
Freitag 9:00 Uhr bis 16:30 Uhr
Wienbibliothek im Rathaus, Ausstellungskabinett, Gang und Foyer
Rathaus, Eingang Felderstraße, Stiege 6, Glaslift, 1. Stock
Freier Eintritt!
Eröffnung und Buchpräsentation am 22. Februar 2018
Zur Ausstellung
Die Wienbibliothek nimmt das Jahr 2018 zum Anlass, im Rahmen einer Ausstellung einen Blick auf die Wiener Stadtverwaltung nach dem "Anschluss" im März 1938 zu werfen. Dieser Blick lässt sich aus zwei Perspektiven einnehmen: aus jener der öffentlichen Wahrnehmung mit den mehr oder weniger bekannten Bildern der Propaganda, Repräsentation, Repression und Verfolgung, aber auch aus jener der städtischen Bediensteten. Welche Auswirkungen hatten die politischen Änderungen auf die Beamtenschaft? In welchem Ausmaß kamen sie ihrer "Pflicht" nach, wie es im Eingangszitat von NS-Bürgermeister Hermann Neubacher (Das Kleine Blatt, 18. März 1938) formuliert wurde? Konnten sie individuelle Spielräume nutzen?
16 Stationen im Ausstellungskabinett behandeln - jeweils aus einer öffentlichen und einer "Schreibtisch"-Sicht - unterschiedlichste Facetten kommunalen Handelns. Der zeitliche Bogen spannt sich vom "Anschluss" im März 1938 bis zur Einführung der Gauverfassung durch das "Ostmarkgesetz" im Mai 1939. Thematisch behandelt die Ausstellung - die fast ausschließlich aus Beständen der Wienbibliothek gespeist wird - temporäre Erscheinungen jener Zeit wie die Eingemeindung von 97 niederösterreichischen Ortschaft zu "Groß-Wien" oder die Verpachtung Wiener Gründe für den Betrieb des KZ Mauthausen ebenso wie bis heute gültige Veränderungen im Magistrat, etwa die Einrichtung des Kulturamtes der Stadt Wien oder die Schaffung von Standesämtern.
Weitere Elemente der Ausstellung bieten einen Blick auf die Topographie des Rathauses in der NS-Zeit (Gang vor der Bibliothek) und behandeln Kontinuitäten wie Diskontinuitäten in der Arbeit der Bibliothek 1938/2018 (Foyer).
Begleitend erscheint ein reich illustrierter Sammelband, in dem u. a. der Zeithistoriker Gerhard Botz die Entwicklung des Forschungsfeldes "Wien im Nationalsozialismus" anhand seiner eigenen Forschungsbiographie Revue passieren lässt.
Mitwirkende
Direktion: Sylvia Mattl-Wurm
Ausstellungskurator: Christian Mertens, unter Mitarbeit von Gerhard Murauer
Ausstellungsgestaltung: Gabu Heindl, Fabian Liszt | GABU Heindl Architektur
Grafik: Larissa Cerny, Mario Blum
Consulting Vermittlung: Renate Höllwart | trafo.K
Medientechnik: Jens Bruder | NOUS Wissensmanagement GmbH
Öffentlichkeitsarbeit: Suzie Wong
Reproduktionen: Michael Burger, Nicole Hebenstreit, Erwin Tiller
Restaurierung und Werkstatt: Sabine Imp, Gerhard Pirker, Liv-Solveig Wanek
Publikation
Christian Mertens (Hg.): »Wir wissen es, daß diese Beamtenschaft ihre Pflicht auch im neuen Wien tun wird« - Die Wiener Stadtverwaltung 1938
Wien: Metroverlag 2018
erhältlich in der Wienbibliothek
Begleitprogramm
Im Rahmen der Ausstellung finden Ausstellungsgespräche und die Präsentation aktueller Forschungsansätze unter dem Titel "Aus der Forschungswerkstatt" statt.






