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Neue Einblattdrucke: Die Wiener Zither-Virtuosin Mélanie Etterlin

Programm eines Konzerts von Mélanie Etterlin in Prag.

Wer würde beim Klang einer Zither nicht sofort an Anton Karas, den "Dritten Mann" und das Wien der Nachkriegsjahre denken? Dabei hat das Saiteninstrument mit dem eigenartig schnarrenden Klang bereits eine lange Tradition, die - ausgehend von der Volksmusik des Alpenraums - im 19. Jahrhundert in die Salonmusik der Hauptstadt Wien mündete.
Aus der langen Reihe Wiener Zithervirtuosen ragt Mélanie Etterlin als eine der wenigen weiblichen Meisterinnen auf diesem Instrument heraus. Über ihr Leben ist nicht allzu viel bekannt: geboren um 1840 tourte sie zwischen 1856 und 1864 durch Europa, wobei sie auch durch ihr Klavierspiel und eigene Kompositionen überzeugen konnte. Danach wurde es ruhig um sie; selbst ihr Todesjahr ist uns nicht bekannt.

Umso interessanter ist deshalb ein kleines Konvolut von vier Programmzetteln, die nun in die Sammlung der Wienbibliothek aufgenommen werden konnten und die Mélanie Etterlin als Stern der Konzertbühnen von Baden bei Wien, Baden-Baden, Dresden und Prag (Abbildung) in den späten 1850er Jahre noch einmal auferstehen lassen.

  • Concert der Fräulein Clotilde v. Bogdanowicz und Mélanie Etterlin, Samstag den 17. September 1859, Mittags halb 1 Uhr im Redouten-Saale in Baden. Programm. [Wien]: Ullrich, 1859.
  • Programm. Donnerstag, den 11. Februar 1858 im Saale des Conservatoriums, innere Pirnaische-Gasse 6, zweite Etage 12 Uhr Mittags, Matinée Musicale, gegeben von Mélanie Etterlin. [Dresden]: Liepsch & Reichhardt, 1858.
  • Programme. Samedi 31 Juillet 1858, à 3 heures: Matinée musicale donnée par Mlle. Mélanie Etterlin de Vienne, virtuose en cithare (Zitherspielerin). Baden-Baden, Maison de conversation, Salon des fleurs. Baden: Scotziovsky, [1858].
  • Programm zum Concerte des Fräuleins Mélanie Etterlin und des Herrn Josef Klein, welches Mittwoch den 30. Dezember Abends um 5 Uhr im Convict-Saale stattfinden wird. [Prag]: Vetterl, [1857 ?].

Ein ungleich berühmterer Zeitgenosse Mélanie Etterlins war Johann Strauß Sohn (1825-1899). Als er am 15. Oktober 1884 im Casino Dommayer in Wien-Hietzing sein vierzigjähriges Jubiläum als Konzertmusiker feierte, wurde ihm zu Ehren die links abgebildete Scherz-Speisekarte mit einigen seiner schönsten Kompositionen im Gewande von Speisen und Getränken aufgelegt – bis hin zur Champagnermarke "Jean Autruche" (Französisch für "Johann Strauß").

  • Menu - 15. October 1844 - 1884. (Tonart: Es-Dur). [Wien] 1884.

Als weitere interessante Einblattdrucke seien die Ankündigung eines "Carrousels" zu Ehren Erzherzog Carls aus der Zeit um 1845, eine Abonnementanzeige für die "Wiener Allgemeine Zeitung" (1886), ein Spendenaufruf von Pfarrer Joseph Deckert zur Fertigstellung der Pfarrkirche Weinhaus (1888), mehrere Programmzettel zu Faschingstafeln des 19. Jahrhunderts sowie drei seltene Andachtszettel, einer davon mit der Holzschnittdarstellung der so genannten "Madonna mit der Axt" in der Wiener Franziskanerkirche, besonders hervorgehoben. Unter den Objekten des 20. Jahrhunderts bestechen vor allem zwei Originaleinladungen zur zweiten und dritten "Totalaktion" von Günter Brus und Otto Mühl aus dem Jahre 1966.

Archiv der Neuerwerbungen 2013

Scherz-Speisekarte zum 40jährigen Jubiläum von Johann Strauss als Konzertmusiker.
 

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