Eingeschränkte Benützung von Druckwerken
Seit 2. April 2024 steht ein Teil unserer Bestände für zwei Monate nicht zur Verfügung. Die betroffenen Druckwerke tragen im Katalog die Info "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar". Wir bitten um Ihr Verständnis!

Sie sind in:

Sie sind hier

Die letzten Tage der Menschheit. Eine Graphic Novel nach Karl Kraus

Alle unsere gestreamten Veranstaltungen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal zum Nachschauen.

Reinhard Pietsch / David Boller: Die letzten Tage der Menschheit. Eine Graphic Novel nach Karl Kraus. Herbert Utz Verlag 2014

Ort und Zeit

15. Jänner 2015, 19 Uhr
MUSA Museum Startgalerie Artothek
Felderstraße 6-8, 1010 Wien (neben dem Rathaus)

Programm

  • Begrüßung und Einleitung: Marcel Atze, Leiter der Handschriftensammlung Wienbibliothek
  • Reinhard Pietsch und David Boller präsentieren die Graphic Novel
  • Wein & Brot

Zum Buch

Das Konzept für dieses Projekt erstellte Reinhard Pietsch, der auch die Redaktion besorgte. Für die Illustrationen war der Schweizer Comic-Künstler David Boller zuständig. Im Herbst 2012 begann das Team mit der Arbeit, unterstützt von dem Historiker Jörg Zedler. Ab Frühjahr 2013 konnte man die Entstehung des Werks wöchentlich online verfolgen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Pietsch und Boller ist es gelungen, der scharfsinnigen Satire von Kraus ein neues Forum zu schaffen. Daraus entstand ein Konzentrat des Mammutwerks auf hohem künstlerischen und literarischen Niveau, eine eingängige und fesselnde Darstellung der unverändert aktuellen Beobachtungen Kraus’, die auch für heutige Kriege ihre Gültigkeit haben.

"...der Krieg verwandelt das Leben in eine Kinderstube, in der immer der andere angefangen hat, immer der eine sich der Verbrechen rühmt, die er dem andern vorwirft ..." (Karl Kraus, Die letzten Tage der Menschheit, I,29). Karl Kraus‘ monumentale Tragödie über den Ersten Weltkrieg lenkt den Blick auf das Absurde, Operettenhafte, die Täuschungen und Selbsttäuschungen, die unaufgelösten Widersprüche des damaligen Alltags. Er dokumentiert, wie unter der Totschlagformel "Jetzt ist Krieg" Unrecht zu Recht, die Ausnahme zur Regel, das Verbrechen zur Heldentat und das Gerücht zum Todesurteil pervertiert. Mit großer Leidenschaft zielt seine Kritik auf die fatale Rolle der damaligen Medien, vor allem der Presse. Zeitungen befeuerten die Kriegsbegeisterung, der Krieg wurde für sie zu einer Feuilletonattraktion. Nicht zuletzt dadurch erweist sich diese Jahrhunderttragödie als erschreckend aktuell...

Konzept und Redaktion: Reinhard Pietsch
Zeichnungen: David Boller
200 Seiten, 17 x 24 cm, s/w, broschiert, 20 EUR
Herbert Utz Verlag 2014
ISBN: 978-3-8316-4372-1