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Hugo Wolf zum 150. Geburtstag. Presseinformation über die Ausstellung

Hugo Wolf: An die Geliebte (Eduard Mörike), Autograph, 1889, Wienbibliothek

Ausstellungseröffnung Hugo Wolf - zum 150. Geburtstag. Aus den Sammlungen der Wienbibliothek und des Wien Museums

Wien, 2. März 2010. Anlässlich des 150. Geburtstags von Hugo Wolf im März 2010 widmet die Wienbibliothek dem Komponisten, der vor allem mit seinen Liedern einen festen Platz in der Musikgeschichte errungen hat, eine Ausstellung in zwei Teilen. Im Ausstellungskabinett im Rathaus wird den Spuren der Persönlichkeit Hugo Wolfs nachgegangen; den frühen persönlichen Dokumenten und Familienporträts, seinen ersten Schritten in Wien als Klavierlehrer in berühmten und gesellschaftlich wichtigen Familien, als Besucher vegetarischer Restaurants mit Gustav Mahler oder als Bewohner einer Wohngemeinschaft mit Hermann Bahr oder Edmund Lang. Auch eine Auswahl seiner Kritiken im Wiener Salonblatt, in welchem er Johannes Brahms heftig kritisierte, wird gezeigt bzw. seiner Verehrung für Richard Wagner gedacht.

Einen besonderen Fokus legt die Schau auf die Dokumentation des dichten Netzes an FreundInnen, FördererInnen und VerehrerInnen, InterpretInnen, Verlegern, ZeitgenossInnen, die teilweise mit ihren Aussagen zu Wolf auch zu Wort kommen. Hugo Wolf verstand es Personen wie Edmund und Marie Lang, Rosa und Karl Mayreder, Theodor und Melanie Köchert, Josef Breuer und seine Kinder, die Familie Ludwig und Zerline Gabillon, Friedrich Eckstein, Oskar Grohe, Hugo Faißt, um nur die bekanntesten zu nennen, für sich zu gewinnen.

Originale Beispiele seiner umfangreichen, in der Wienbibliothek erhaltenen, Korrespondenzen – vor allem mit seiner Lebensfreundin Melanie Köchert oder mit seiner kurzzeitigen Amour fou Frieda Zerny, mit seinen Mäzenen und Verlegern – lassen den Ausstellungsbesucher einen Blick auf die hochsensible und oftmals widersprüchliche Persönlichkeit Hugo Wolfs werfen, die zwischen Stille und Einsamkeit und einer erregten Rastlosigkeit pendelte.

Hugo Wolf hat schon zu Lebzeiten unter seinen VerehrerInnen eine Art "Kultstatus" errungen: die bereits vor seinem Tod begründeten Hugo-Wolf-Vereine und begonnenen Biografien, seingroß angelegtes Begräbnis, sein Grabdenkmal oder die frühen Denkmalentwürfe, die zahlreichen Briefeditionen werden als Ausdruck des aufgeregten "Geniekult" des späten 19. Jahrhunderts in der Ausstellung dokumentiert. Dieser schlug sich auch in der Aufbewahrung von zahlreichen "Erinnerungsgegenständen" – vom gummierten Zigarettenpapier bis hin zu Wolfs Klavierstockerl – nieder, von denen eine interessante Auswahl aus dem Wien Museum gezeigt wird.

Ein weiterer, zweiter Teil der Ausstellung in den "Loosräumen" der Musiksammlung der Wienbibliothek (Wien 1., Bartensteingasse 9) widmet sich dem musikalischen Werk Hugo Wolfs: anhand von autographen Musikhandschriften, Erst- und Frühdrucken, Briefen zur Entstehungs- und Aufführungsgeschichte etc. wird nicht nur das für Wolf zentrale Liedschaffen dokumentiert, sondern auch ein Querschnitt durch sein breit gestreutes Œuvre geboten. Hörbeispiele historischer Interpretationen von Wolfs Liedern werden seine Musik vor Ort auch lebendig machen. Neben der Ausstellung bietet die Musiksammlung der Wienbibliothek einen weiteren Service: sie verwahrt einen großen Bestand zu Hugo Wolf – eine Auswahl seiner Musikhandschriften wird derzeit digitalisiert und wird ab Ende März auch online in den Bibliothekskatalogen verfügbar sein.

Presseinformation zur Hugo-Wolf-Ausstellung mit allen Terminen (PDF, 77 KB)

Pressekontakt

Suzie Wong
Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Tel. +43 1 4000-84926
oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at

Hugo Wolf und Frieda Zerny, Fotografie, 1894, Wienbibliothek
Ansichtskarte an Melanie Köchert, Druck mit Autograph, 1896, Wienbibliothek