Am Karfreitag, 29. März, ist die Bibliothek geschlossen. Ab Dienstag, 2. April, sind wir wieder für Sie da!

Bestandsumsiedelung
Ab 2. April 2024 wird ein Teil unserer Bibliotheksbestände in ein Außendepot übersiedelt. Diese Bestände stehen deshalb für rund zwei Monate leider nicht zur Verfügung und können in dieser Zeit auch nicht bestellt werden. Sie erkennen die nicht verfügbaren Bestände an der Kennzeichnung "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar" in unserem Katalog. Wir bitten um Ihr Verständnis!

Sie sind in:

Sie sind hier

Neu in der Benützung: Scrapbooks und Fotoalben aus dem Teilnachlass Camillo Oskar Hampel, ZPH 1773

Camillo Oskar Hampel als Maler, Pötzleinsdorf 1950, WBR, HS, ZPH 1773.

Die Wienbibliothek im Rathaus erhielt den Teilnachlass Camillo Oskar Hampel (ZPH 1773) im Frühjahr 2018 als Geschenk aus Privatbesitz. Teil der Schenkung war auch dessen musikalischer Nachlass, der in den Bestand der Musiksammlung aufgenommen wurde (ZPM 799).

Zu Person Camillo Oskar Hampel

Camillo Oskar Hampel, 1888 in Schöllschitz (heute Želešice, südlich von Brünn) geboren, gestorben 1960 in Winzendorf, war ein vielseitiger Künstler. Er war in seinem Brotberuf Lehrer und betätigte sich darüber hinaus als Komponist, Pianist, Maler und Schriftsteller. Abgesehen von der Lehrtätigkeit im Staatsdienst, gab er Privatunterricht in den mährischen Schlössern der Fürsten von Salm-Reifferscheidt sowie der Grafen Mennsdorf-Pouilly, Mittrowsky und Dubsky.

1908 maturierte Hampel in der Lehrerbildungsanstalt in Brünn. Nach Weltkriegsteilnahme und einer schulischen Tätigkeit in Kanitz (heute Dolní Kounice) wurde er 1923 Lehrer an der "Deutschen Handelsakademie" in Brünn. Diese Tätigkeit übte er nach den Angaben der zahlreichen im Bestand erhaltenen und selbstverfassten Lebensläufe bis 1942 aus. Demnach wurde Hampel anschließend "Werk-Journalist" in der Gasmotorenfabrik Klöckner-Deutz (heute: Deutz-AG) mit Sitz in Köln. Ebenfalls eigenen Angaben zufolge wurde er nach Kriegsende im Sammellager Brünn-Malmeritz interniert. Von dort aus soll Hampel im Dezember 1945 nach Wien gelangt sein. In der Folge bemühte er sich um die österreichische Staatsbürgerschaft, die Hampel im Mai 1950 erlangte.

Zum Nachlass

Sein literarischer Teilnachlass umfasst drei Archivboxen, vorwiegend mit Werken (Skizzen, Märchen, Novellen, Reisebeschreibungen, Gedichte), aber auch mit Korrespondenzen, Lebensdokumenten und Materialien aus der Kategorie der Sammlungen (Druckbelege und Druckfahnen). Die zahlreichen vorliegenden Manuskripte und Typoskripte wurden nur teilweise veröffentlicht, u. a. "Licht und Schatten" (1918), "Der Heidereiter" (1921), "Vom Lebenswege" (1920), "Vom alten Dorfe" (1922) und "Eine Jugend lang" (1951).

Zu den Highlights der überlieferten Papiere zählen zwei Scrapbooks, die der Bestandsbildner in den 1920er Jahren sowie Ende der 1950er Jahre anlegte, einerseits zur Dokumentation seiner literarischen und künstlerischen Tätigkeit, andererseits, um auch besondere Anlässe im privaten Leben festzuhalten. Die Bände enthalten Arbeitsproben wie Zeichnungen und Malereien, Motivpostkarten, für die Hampel die Vorlagen lieferte sowie Druckbelege; einmontiert sind aber auch Fotografien, Original-Briefe, Rezensionen, Konzert- und Vortragsprogramme. Darüber hinaus offenbaren drei Fotoalben mit rund 160 Aufnahmen eine weitere große Leidenschaft des Universalkünstlers: Hampel, der im Sommer 1920 den Führerschein erworben hatte, war nicht nur passionierter Motorrad- und Autofahrer, sondern hielt in den 1920er Jahren auch private Ausfahrten wie offizielle Autorennen fest, etwa in Puchberg am Semmering oder in Kirchberg am Wechsel.

Prominenten-Post (ca. 1910–1925) von Franz Lehár, Edmund Eysler, Karl Hans Strobl sowie Rudolf Hans Bartsch aus dem Scrapbook "Erinnerungen", WBR, HS, ZPH 1773.
Camillo Oskar Hampel, motorisiert. Fotografien aus dem Scrapbook "Erinnerungen", um 1925, WBR, HS, ZPH 1773.