Sie sind in:

Eröffnung der Präsentation Klimtig! Jugendstil-Rezeption im Plakat

Ort und Zeit

15. Mai 2012, 18.30 Uhr
Wien Museum, Atrium, Karlsplatz 8, 1040 Wien
(im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung "Klimt. Die Sammlung des Wien Museums")

Zur Klimt-Ausstellung des Wien Museums

Das Wien Museum besitzt nicht nur die weltweit größte Klimt-Sammlung, sondern auch die vielfältigste. Sie umfasst alle Schaffensperioden und reicht von der Studienzeit und den ersten Großaufträgen in den 1880er-Jahren bis ins Jahr vor seinem Tod 1918.

Im Klimt-Jahr bietet sich die einzigartige Gelegenheit, die Sammlung der Stadt Wien in einer Gesamtpräsentation zu sehen. Damit werden die vielen Facetten eines Künstlers am Übergang vom 19. Ins 20. Jahrhundert spürbar. Speziell die Zeichnungen – Skizzen für zentrale Werke ebenso wie erotische Blätter – ermöglichen eine faszinierende Innenschau von Gustav Klimts Entwicklung und Arbeitsweise: ein Künstler in Nahaufnahme.

Die Ausstellung stellt auch provokante Fragen zum heutigen Umgang mit Klimt, ob unkritische Verehrung oder hemmungslose Verkitschung: Wie viel "Klimtisieren" (Ludwig Hevesi) hält Wien auf Dauer aus? Wo ist die Grenze zwischen erfolgreichem City Branding "Wien um 1900" und Klimt-Überdosis? Ist jede Bleistiftskizze ein Meisterwerk?

Zur Präsentation der Wienbibliothek

Die Wienbibliothek im Rathaus wirft mit der Präsentation "Klimtig!" im Atrium des Wien Museums – zeitgleich mit der Ausstellung "Klimt. Die Sammlung des Wien Museums" – einen Blick auf die Rezeption Klimts und des Jugendstils im Medium Plakat im 20. und beginnenden 21. Jahrhundert. Nach einer Phase der Geringschätzung des Jugendstils begann in den späten 1960er-Jahren eine intensive Auseinandersetzung mit Klimts Arbeiten, die ihren ersten Höhepunkt in der Wiener Ausstellung "Traum und Wirklichkeit" 1985 erlebte. Ein Klimt-Boom setzte ein, der bis heute ungebrochen anhält. Motive aus dem Werk Klimts und des Jugendstils dienen bis heute als Vorlage und "Werkstoff", um Luxusprodukte wie Seife, Sekt oder Schokolade zu bewerben. Die Produktwerbung benutzt diese Bildsprache seit den 1960er-Jahren, um eine Aura von Exklusivität und kultureller Distinktion zu erzeugen.