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Oratorien der Barockzeit

"Le Nozze die Cana in Gallilea" von Marco Antonio Signorini und Maria Anna von Raschenau

Unter Leopold I. wurde der Wiener Hof zum Zentrum des Oratoriums, einer musikdramatischen Form, die auch als "Zwillingsbruder der zeitgenössischen Oper" (Österreichisches Musiklexikon) bezeichnet wird. Die meist in italienischer Sprache verfassten Oratorien wurden in der Fastenzeit bei Hof konzertant aufgeführt, zum Unterschied von ihrer in Wien entstandenen Sonderform, dem "Sepolcro" (kurz für "Rappresentazione sacra al Santissimo Sepolcro"), der in der Karwoche szenisch dargeboten wurde. An die 150 Oratorien sind aus der Zeit Leopolds I. belegt, nicht weniger als acht davon komponierte der Kaiser selbst.

Aus den letzten Regierungsjahren Leopolds stammen jene vier italienischen Oratorien-Libretti, die nun von der Wienbibliothek erworben werden konnten. Besonders hervorgehoben zu werden verdienen sich dabei zwei sonst nicht nachweisbare Drucke: das bei Susanna Christina Cosmerovius gedruckte Adam-und-Eva-Oratorium "L’Adamo Scacciato dal Paradiso Terrestre" mit dem Text von Tomaso Astolfi und der Musik von Giuseppe Torelli aus dem Jahr 1700, sowie das Oratorium zum Thema der Hochzeit von Kanaa ("Le nozze di Cana in Gallilea"), das von Marco Antonio Signorini stammt, von der Komponistin Maria Anna von Raschenau vertont und bei Ghelen im Jahre 1704 gedruckt wurde (Abbildung). Zwei weitere Textbücher ("Il mistico Giobbe", 1704; "La morte del cor penitente", 1705) stammen von den venezianischen Komponisten Marc’Antonio Ziani (1653-1715) und Giovanni Legrenzi (1626-1690) und stehen stellvertretend für die große Bedeutung Venedigs für die Wiener Barockmusik.

  • Signorini, Marco Antonio ; Raschenau, Maria Anna von (Komponistin): Le Nozze Di Cana In Gallilea. Vienna d'Austria: Ghelen, [1704].
  • Astolfi, Tomaso ; Torelli, Giuseppe (Komponist): L’Adamo Scacciato dal Paradiso Terrestre. Vienna d’Austria: Cosmerovius, 1700.
  • Ziani, Marc’Antonio (Komponist): Il mistico Giobbe. Vienna d’Austria: Cosmerovius, 1704.
  • Legrenzi, Giovanni (Komponist): La morte del cor penitente. Vienna d’Austria: Cosmerovius, 1705.

Archiv der Neuerwerbungen 2013