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86 Korrespondenzstücke Ottilie von Goethes an Auguste von Littrow

Korrespondent Ottilie von Goethes mit Auguste von Littrow.

Auguste von Littrow wurde am 13. Februar 1819 als Tochter des Medizinprofessors Ignaz Rudolf Bischoff von Altenstern in Prag geboren. Mit zwanzig Jahren ehelichte sie den Astronomen Karl Ludwig von Littrow (1811–1877), das Paar ließ sich in Wien nieder. Dort wurde der sogenannte Littrowsche Salon bald zu einem Mittelpunkt des gesellschaftlichen Lebens, wo man prominenten Persönlichkeiten aus Kunst und Wissenschaft begegnen konnte. Zum erlesenen Kreis, der bei den Littrows ein- und ausging, zählten neben Marie von Ebner-Eschenbach, Ernst von Feuchtersleben, Franz Grillparzer, Friedrich Hebbel und Joseph Lewinsky auch Johann Wolfgang von Goethes Schwiegertochter Ottilie (1796–1872), die, nach dem Tod ihres Mannes August von Goethe im Jahr 1830, zeitweise in Wien lebte. Mit Ottilie von Goethe verband Auguste von Littrow eine enge Verbindung, die sich in den 88 eigenhändigen Korrespondenzstücken aus den Jahren 1845–1871 (ca. 170 Blatt) widerspiegelt.

In einem Brief vom 1. Dezember 1866 schreibt Ottilie von Goethe aus Weimar: "Was ich von Ihnen will, ist Nachricht, Nachricht, Nachricht." Im selben Schreiben heißt es: "Wir leben in gewisser Hinsicht wie in Wien, das heist alle Abende ist die Theemaschine da, und es kommen die Freunde, und der Kreis wächst langsam, wird sich auch noch vergrößern, denn das neue Weimar kenne ich noch nicht, aber was ich die wilden Wasser nenne, nehmlich die, die einmal kommen aus Neugierde, oder damit sie sagen können, sie wären da gewesen, so treten die schon wieder nach und nach zurück, und die Elemente, die nicht passen, scheiden sich." Die Briefe, die sich mit 23 bereits vorhandenen Schreiben bestens ergänzen, erhielt die Wienbibliothek im Rathaus im Herbst 2011 als Geschenk aus Privatbesitz. Auguste von Littrow, die auch einen Essay mit Erinnerungen an Ottilie von Goethe hinterlassen hat, starb am 23. März 1890 in Wien.

Archiv der Neuerwerbungen 2012