Emanuel Schikaneder (1751–1812) ist als der Librettist von Die Zauberflöte (1791) bekannt und eventuell noch als Begründer des Theaters an der Wien (1801). Dass er durch seinen Zugang zum Schauspiel den Boden für die zwei bekanntesten Wiener Autoren Johann Nestroy (1801–1862) und Ferdinand Raimund (1790–1836) bereitete, geht entweder unter oder wird nur am Rande erwähnt. Sein über hundert Stücke (Opern, Schauspiele, Singspiele) umfassendes Werk sowie die Aufführungsorte sind ansatzweise in verschiedenen Publikationen aufgelistet, ein vollständiges Verzeichnis existiert jedoch nicht.
Als Schauspieler mit verschiedenen Engagements und seit 1778 als Direktor einer ambulanten Schauspieltruppe trat er an vielen Orten im süddeutschen Raum und in den Habsburgischen Erblanden auf. Seine Reisen sind jedoch unvollständig dokumentiert: Die Quellen dazu sind teilweise in Paul S. Ulrichs Publikation Wiener Theater (1752–1918). Dokumentation zu Topographie und Repertoire anhand von universalen Theateralmanachen und lokalen Theaterjournalen mit einem Überblick zu Zeitungen mit Theaterreferaten und deren Referenten (2018) aufgenommen, teilweise in verstreuten lokal-historischen Forschungsberichten genannt.
Basierend auf Paul S. Ulrichs Publikation, auf der umfangreichen Reihe Bibliographia Dramatica et Dramaticorum (1986–2011) von Reinhart Meyer sowie auf den Ergebnissen eigener Forschung in diversen Archiven wird eine umfassende Bibliographie der Werke von Emanuel Schikaneder sowie die Topographie der Aufführungsorte in Zusammenarbeit mit dem Don Juan Archiv Wien erstellt. Die Bibliographie wird in der Reihe Bibliographica des Don Juan Archivs erscheinen, die Itinerare sollen in Form interaktiver Landkarten öffentlich zugänglich sein, um die ausgeprägte Mobilität im 18. Jahrhundert zu dokumentieren.