Schubert trifft Chuzpe

Dauer der Ausstellung

31. Jänner bis 2. März 2023

Ausstellungsort

Loos-Räume der Wienbibliothek
1010 Wien, Bartensteingasse 9/5, 1. Stock

Öffnungszeiten: Jeder 1. Donnerstag im Monat, 13.00 bis 19.00 Uhr und
auf Anfrage (post@wienbibliothek.at oder +43 1 4000-84920)
Geschlossen: Feiertage

Eintritt frei!

Über die Ausstellung

Welche Geschichte(n) erzählen die Ankäufe aus den letzten zwei Jahrzehnten, versammelt man sie in einem Raum? Diese Frage der Rückschau steht im Zentrum der Ausstellung. Sie vereint zwanzig ausgesuchte Musikalien, die von der Wienbibliothek im Rathaus seit 2000 erworben wurden. Angeordnet in den drei Themenfeldern „Klassikaner“, „Tanzmusik, Operette und Wienerlied“ sowie „Moderne und Exil“ ergeben sich durch diese Herangehensweise neue Perspektiven. So unterschiedlich die gezeigten Objekte zunächst scheinen, nebeneinandergestellt ergeben sich unvermutete Bezüge.

Im Bereich „Klassikaner“ treffen zeitgenössische Abschriften der sechs Sonaten und Partiten für Violine solo von Johann Sebastian Bach auf den farbenfrohen „melischen Entwurf“ eines Zwölftonspiels von Josef Matthias Hauer. Zu sehen ist auch eine kleine Sensation des Genius loci der Musiksammlung der Wienbibliothek im Rathaus: Franz Schuberts verschollen geglaubtes Libretto zu seiner unvollendeten Oper Sacontala. Neben Objekten von Ferdinand Raimund, Gaetano Donizetti und Carl Goldmark wird aber auch eine Symphonie der heute weitgehend unbekannten Sängerin und Pianistin Laura Knapek gezeigt.

„Tanzmusik, Operette und Wienerlied“ haben in der Wienbibliothek im Rathaus eine lange Tradition. Gezeigt wird etwa ein Stück Biedermeiertapete, das Joseph Lanner zur Niederschrift eines Walzerthemas nutzte, oder ein Albumblatt von Johann Strauss (Sohn). Die Operette ist mit zwei Spitzenwerken der „silbernen Ära“ vertreten, der Lustigen Witwe von Franz Lehár und der Gräfin Mariza von Emmerich Kálmán. Eines der berühmtesten Wienerlieder, das Wiener Fiakerlied von Gustav Pick, wird in einem seltenen anonymen Erstdruck vorgestellt. Internationales Flair liegt mit einer Sammlung rumänischer Volksmelodien von Johann Andreas Wachmann und einem Stück des jungen Josef Schrammel, das den Eindruck der türkischen Musik auf ihn widerspiegelt, in der Luft.

Im Abschnitt „Moderne und Exil“ werden schließlich Werke versammelt, die nach 1938 entstanden sind. Die Wienbibliothek im Rathaus hat in den letzten zwei Jahrzehnten nicht nur ihre Sammlungen auf „arisierte“ Bestände hin untersucht und Restitutionsverfahren durchgeführt, sondern auch die Erwerbung von Exilnachlässen forciert. Dadurch gelangten zum Teil großzügige Schenkungen an das Haus, etwa der Nachlass Hermann Leopoldis und der Vorlass Walter Arlens. Die Nachkriegszeit ist durch Alfred Uhls heitere Kantate Wer einsam ist, der hat es gut repräsentiert. Zuletzt nähert sich die Ausstellung der Gegenwart an und präsentiert aus dem Bereich der zeitgenössischen Musik Olga Neuwirths Oper Körperliche Veränderungen nach einem Text Elfriede Jelineks und endet mit einem Plakat der in den 1970er-Jahren ins Leben gerufenen Punkband „Chuzpe“.

Somit: Schubert trifft Chuzpe – in der Wienbibliothek im Rathaus!

Den Ausstellungsfolder können Sie hier herunterladen.

Ausstellung in den Loos-Räumen der Wienbibliothek (Foto © Georg Lembergh)

Ausstellungskurator: Thomas Aigner, Wienbibliothek im Rathaus
Ausstellungsgrafik und -architektur: Markus Reuter
Ausstellungssujet: TomKoch.net
Lektorat: Kyra Waldner, Wienbibliothek im Rathaus

Pressebilder

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Falls Sie weitere Informationen benötigen, wenden Sie sich bitte an oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at