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Eine verborgene Welt zwischen den Schichten. Thermographische Digitalisierung von Wasserzeichen in den Manuskripten von Franz Schubert | 15.02.2024

Alle unsere gestreamten Veranstaltungen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal zum Nachschauen.

Aus der Forschungswerkstatt

Ort und Zeit

Donnerstag, 15. Februar 2024, 17.00 Uhr
Loos-Räume der Wienbibliothek
Bartensteingasse 9/5, 1. Stock, 1010 Wien

Vor Ort
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Zur Veranstaltung

Seit Beginn der manuellen Papierproduktion in Europa um 1220 verwendeten Papiermüller aus feinem Draht gewobene Schöpfsiebe, um das kostbare Schreibmaterial herzustellen. Damit die Papiersorten unterschieden und einem Hersteller zugeordnet werden konnten, wurden auf den Sieben Figuren, Symbole und Buchstaben aus gebogenem Draht als Erkennungsmerkmale montiert. Beim Schöpfen erzeugte diese Drahtschicht eine Prägung im Papier, die auch dann sichtbar wurde, wenn das Papier vor eine Lichtquelle gehalten wurde – heute gemein als Wasserzeichen bekannt. Für die Forschung zu handschriftlichen Dokumenten bieten Wasserzeichen, meist durch Kreuzvergleiche, entscheidende Hinweise über den Entstehungsort und -zeitraum eines Papiers und ermöglichen mitunter auch Rückschlüsse auf die Vollständigkeit von Manuskripten. 

Das an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften angesiedelte Projekt DRACMarkS (Digitization, Recognition, and Automated Clustering of Watermarks in the Music Manuscripts of Franz Schubert) beschäftigt sich mit den Wasserzeichen, die in den Musikhandschriften des Wiener Komponisten Franz Schubert (1797–1828) enthalten sind. Mithilfe eines speziellen, auf Infrarotstrahlung basierten Aufnahmeverfahrens digitalisiert das Team bestehend aus Expert*innen der Bereiche Musikwissenschaft, Informationstechnik und Signalverarbeitung alle in Wien befindlichen Schubert-Manuskripte. Anhand der digitalisierten Wasserzeichen sollen dann wiederum Entstehungszeiträume und Manuskriptzusammenhänge der Schubert’schen Werke validiert werden. Zudem werden die Projektergebnisse sowohl in einer Datenbank online zugänglich gemacht als auch als Ausgangspunkt zur Erstellung einer auf den Methoden der Fingerabdruckerkennung basierenden Software zur automatisierten Erkennung von identischen Zeichen genutzt.  

Im Gespräch wird das Projektteam das Vorhaben, die Methoden und den aktuellen Stand der Arbeit präsentieren sowie einen spannenden Einblick in die Welt der Wasserzeichen bieten.

Zur Veranstaltungsreihe

Unsere Reihe "Aus der Forschungswerkstatt" ist als Werkstattgespräch angelegt, das Einblick in Forschung "in progress" gibt und Möglichkeiten zur Diskussion sowie zur Vernetzung bietet. Es holt jene Menschen vor den Vorhang, die sich forschend mit unseren Beständen befassen und anhand derer vielfältige spannende Fragen bearbeiten.

Programm

Im Gespräch
Anna Czernin, Musikwissenschaftlerin und Projektmitarbeiterin
Clemens Gubsch, Musikwissenschaftler und Projektmitarbeiter
Paul Gulewycz, Musikwissenschaftler und Projektmitarbeiter

Moderation
Stefan Engl, Musikwissenschaftler - Wienbibliothek im Rathaus

Allgemeine Informationen

Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen, die im Rahmen der Veranstaltungen entstehen, zu.