
"Wenn die letzte Blaue fährt". Klavierkompositionen von Walter Arlen
Ort und Zeit
24. September 2012, 18 Uhr
Lesesaal der Wienbibliothek
Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse 2, Stiege 6/1. Stock, 1082 Wien
Programm
- Begrüßung: Alfred Pfoser, stv. Direktor Wienbibliothek im Rathaus
- Zu Leben und Werk Walter Arlens: Michael Haas, wissenschaftlicher Leiter des Institute for Supressed Music in London
- Wien für Arlen, Arlen für Wien: Andreas Mailath-Pokorny, Kulturstadtrat
- Die Klavierwerke: Walter Arlen, Komponist
- Konzert mit Klavierkompositionen von Walter Arlen. Am Flügel: Daniel Wnukowski
- Anschließend Brot & Wein
Zur CD-Produktion
Als der achtzehnjährige Walter Aptowitzer 1939 vor den Nazis seine Heimatstadt Wien verlassen musste, waren seine Ambitionen Musiker zu werden zunichte gemacht. In der amerikanischen Immigration änderte er seinen Namen auf Walter Arlen und holte sich als Musik-Sekretär des berühmten amerikanischen Komponisten Roy Harris die nötige Unterweisung um selber Komponist zu werden ein. Dennoch als Musikkritiker und Universitätsprofessor in Los Angeles tätig, kehrte er seine eigene kreative Stimme zunächst nach innen.
Trotz des äußeren Anscheins von Erfolg und gelungener amerikanischen Integration, setzte sich Arlen mit dem Selbstmord seiner Mutter, der Ermordung von Freunden und Angehörigen, dem willkürlichen Raub seiner Identität, seiner Heimat und seines Hauses, kurz mit seiner Existenz als Exilant,musikalisch auseinander. Die seelischen Belastungen einer offiziell geförderten Tyrannei konnten nicht spurlos an einem jungen Menschen vorüberziehen – im Gegenteil, sie mussten alle in einer sehr persönlichen Musik aufgearbeitet werden.
Nach der international gefeierten CD-Veröffentlichung seiner Lieder bei Gramola bietet das Konzert in der Wienbibliothek, die 2011 den Vorlass Arlens übernommen hat, Einblick in eine weitere CD-Produktion, diesmal mit den Klavierkompositionen Walter Arlens, die im Frühjahr 2013 erscheinen wird.