
Hintergrundgespräch und Führung zum Karl-Kraus-Archiv
nur für Mitglieder im Verein der "Freunde der Wienbibliothek"!
Ort und Zeit
11. Februar 2014, 16 Uhr
Loos-Räume der Wienbibliothek, Bartensteingasse 9, 1. Stock (Lift), 1010 Wien
Jonathan Franzen, Daniel Kehlmann und der amerikanische Germanist Paul Reitter erklären im Herbst 2013 den New Yorkern in überfüllten Hörsälen, warum sie gerade heute Karl Kraus lesen sollen. Mit seinem Drama "Die letzten Tage der Menschheit" rechnet Kraus unerbittlich mit den Kriegstreibern ab: Den großen Kommandanten und den kleinen Profiteuren, den voyeuristischen Kriegsberichterstattern, den Schaulustigen und Mitläufern. Um sich Kraus im Original zu nähern, müssten die New Yorker aber nach Wien reisen. Hier hütet die Wienbibliothek einen weltweit einzigartigen Schatz: Das Karl-Kraus-Archiv.
Dieses Archiv vereinigt Tausende von Manuskripten, Fahnen, Briefen und Lebensdokumenten des Publizisten. Sie konnten nach seinem Tod 1936 vor nationalsozialistischem Furor in die Schweiz, nach Schweden und in die USA gerettet werden und sind ab 1945 nach und nach an die Wienbibliothek gelangt. Dr.in Katharina Prager präsentiert uns kostbare Kraus-Dokumente und berichtet von ihrer laufenden Neuorganisation des Karl Kraus-Archivs. Ziel ist eine innovative biographische Darstellung von Karl Kraus in Form einer Netzbiographie.