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Electric Strauss. Der Walzerkönig im 21. Jahrhundert. Viertes Konzert: Johann Strauss – Jenseits des Rhythmus | 22.05.2025

Konzert und Gespräch

Electric Strauss - Collage © Tom Koch

Ort und Zeit

Donnerstag, 22. Mai, 18.30 Uhr
Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus 
Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse,
Stiege 6 (Glaslift), 1. Stock, 1010 Wien

Vor Ort / Ihre Anmeldung erleichtert uns die Organisation.

Programm

Musik
Beyond the Beat
Arthur Fussy – Analoger Synthesizer
Judith Schwarz – Erweitertes Schlagzeug

Moderation
Thomas Mießgang, Journalist und Radiomacher

Das Duo 'Beyond the Beat' mit Arthur Fussy (Analog Synthesizer) und Judith Schwarz (Erweitertes Schlagzeug) lotet die Klangzone zwischen akustischer und elektronischer Musik aus und stellt fundamentale Fragen, die das rezipierende Bewusstsein betreffen.

Wo fängt der Beat an? Wann erkennt das Ohr und das Bewusstsein ein Pattern? Wie abstrakt darf/ kann es dabei zugehen, um den Zuhörenden trotzdem genügend Halt und Struktur zu bieten und Zusammenhänge erkennbar zu machen? Es wird interessant sein, zu erleben wie ´Beyond the Beat`, deren Name ja schon darauf verweist, dass ihre Ästhetik jenseits des Rhythmus angesiedelt ist, mit der, stark dem Beats verhafteten Tanzmusik von Johann Strauss umgehen. Doch unerwartete Kollisionen und Verschmelzungen sind Teil des Programms mit dem Fussy und Schwarz Erwartungshaltungen und Konventionen außer Kraft setzen und im unkartographierten Land zwischen Improvisation und Elektroakustik klangliches Neuland ansteuern.

Über die Veranstaltungsreihe 

Electric Strauss – 5 Abende mit dem Walzerkönig

Electric Strauss ist ein Begriff, der schon im 19. Jahrhundert geprägt wurde, um die elektrisierende Wirkung der Musik des Walzerkönigs angemessen zu würdigen. Wir nehmen ihn für die 5-teilige Konzert- und Talk-Serie in der Wienbibliothek wörtlich: Abgesehen vom Eröffnungskonzert, das Franz Koglmann und Peter Herbert unplugged bestreiten, wird von den anderen Musiker*innen elektrisch, elektroakustisch und mit plug-ins gearbeitet, um einen frischen Blick aus der Perspektive des 21. Jahrhunderts auf die immer noch rasend populäre Musik von Johann Strauss (Sohn) zu werfen: Es geht um Interventionen und Dekonstruktionen, manchmal aber auch nur um sachte Transformationen, die zeigen, dass die Tanz- und Operettenmusik aus dem 19. Jahrhundert durchaus Möglichkeiten und Anschlussstücke bietet, um mit modernem Instrumentarium und zeitgenössischer Attitüde neue Facetten in einem Werk freizulegen, das bis heute Millionen begeistert. Denn Johann Strauss, oftmals auf die Rolle des melodienseligen Tanzmusikers reduziert, hatte wesentlich zu bieten als nur gut gearbeitete, anlaßgebundene Unterhaltungsmusik. So glaubte beispielsweise der Dirigent Nikolaus Harnoncourt, „in all dem Lachen, das diese Musik erzeugen kann, einen großen Zynismus und eine große Traurigkeit“ zu erkennen.

In diesem Sinne ist die Einbettung der Musik von Strauss in die Klang-Environments der Gegenwart ein Versuch, zur Substanz seines Werkes, jenseits der glamourösen Benutzeroberfläche vorzudringen.

Allgemeine Informationen

Mit der Teilnahme an dieser Veranstaltung stimmen Sie der Veröffentlichung von Fotos, Video- und Audioaufzeichnungen, die im Rahmen der Veranstaltungen entstehen, zu.