Am Donnerstag, 25. April ist die Benützung unserer Bestände nur bis 16 Uhr möglich. Leseplätze sind bis 19 Uhr verfügbar.

Eingeschränkte Benützung von Druckwerken
Seit 2. April 2024 steht ein Teil unserer Bestände für zwei Monate nicht zur Verfügung. Die betroffenen Druckwerke tragen im Katalog die Info "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar". Wir bitten um Ihr Verständnis!

Sie sind in:

Sie sind hier

Die Vermessung Wiens, Private Adressbücher, Lehmann Online

Foto: Catharina Freuis, Grafik: Cora Agdogan

Lehmanns Adressbücher 1859 – 1942

Wien, 13. Jänner 2011. Seit 1859 erschien "Lehmann's Allgemeiner Wohnungs-Anzeiger" als voluminöses Auskunftsorgan über Wien, in dem nicht nur Daten über Haushaltsvorstände und Branchen, sondern vielerlei andere Informationen enthalten waren. Es wurde zu einer Art "Basisbuch" der sich rasch entwickelnden Stadt, zum Spiegel der Stadterweiterung, zum Kaleidoskop der wirtschaftlichen Prosperität und der neuen organisatorischen und technischen Erfindungen (Bankkonto, Telefon, Öffentlicher Verkehr), auch zum Abbild der kulturellen und sportlichen Infrastruktur in der Stadt. Der Lehmann war eine Wiener Institution, die auch durch den Ersten Weltkrieg nicht ins Wanken geriet und auch von den Nationalsozialisten fortgeführt und genutzt wurde. Im Lehmann konnte nachgelesen werden, welche Folgen die Arisierung Wiens, die Vertreibung der jüdischen Bevölkerung, in den einzelnen Berufen, Gewerben und Häusern hatte. Erst der Totale Krieg stoppte das Unternehmen, 1942 erschien der Lehmann zum letzten Mal. 1948 setzte der Wiener Adressenverlag Herold den Lehmann als "Herold Adressbuch von Wien früher Lehmann" fort.

Lehmann Online

Ab 20. Jänner 2011 stehen sämtliche Lehmannschen Adressbücher – rund 200.000 Seiten aus den Jahrgängen 1859 bis 1942 - online zur Recherche bereit: www.digital.wienbibliothek.at.

Ausstellung "Die Vermessung Wiens"

Die Ausstellung in der Wienbibliothek im Rathaus zeigt auch die Vorläufer und Konkurrenten des Lehmann, geht auf internationale Vorbilder, frühe Stadtbeschreibungen sowie Reiseführer und die Anfänge des Meldewesens ein. Die Entwicklung immer exakterer Kartenwerke war in der Vermessung Wiens das graphische Pendant zum Lehmann.

Im Begleitbuch wird aus sehr unterschiedlichen Perspektiven das Thema der "Vermessung Wiens" angegangen. (Sylvia Mattl-Wurm / Alfred Pfoser: Die Vermessung Wiens. Lehmanns Adressbücher 1859 – 1942. Wien: Metroverlag 2011. 344 S.)

Ausstellung Private Adressbücher

Ein Parallel-Projekt der Handschriftensammlung widmet sich einem heute aussterbenden Medium, das aber ein herausragendes Erinnerungsvehikel und ein bedeutendes autobiographisches Dokument bleibt: dem privaten Adressbuch. Vorgestellt werden Exemplare aus dem Besitz von Felix Braun, Franz Theodor Csokor, Franz Lehár, Victor Léon, Max Reinhardt, Roda Roda, Herta Staub und Hans Weigel u. a. Diese handschriftlichen Devotionalien, deren Anblick oft ein ungeahnter ästhetischer Genuss ist, beleuchten Lebensgeschichten, Freundschaften und Netzwerke sowohl der Adressbuchinhaber als auch der darin Verzeichneten. (Marcel Atze / Kyra Waldner: Andere Seiten. Private Adressbücher prominenter Zeitgenossen aus zwei Jahrhunderten Kunst, Literatur und Musik. Wien: Metroverlag 2011. 168 S.)

Tagung Mapping Vienna

Bei der Tagung "Mapping Vienna" im IFK am 20. und 21. Jänner 2011 diskutieren Forscher/-innen die Vermessung der urbanen Gesellschaft seit dem 18. Jahrhundert.

Pressetermine

Pressegespräch

20. Jänner 2011, 10 Uhr
Ausstellungsraum der Wienbibliothek
Rathaus, Eingang Felderstraße, Stiege 6, 1. Stock, 1010 Wien

Sylvia Mattl-Wurm (Direktorin Wienbibliothek)
Alfred-Pfoser (stellvertretender Direktor Wienbibliothek)
Nina Linke (Druckschriftensammlung)
Kyra Waldner (Handschriftensammlung)

Ausstellungseröffnung

20. Jänner 2011, 19 Uhr
Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse, Stiege 6, 1. Stock
Ausstellungsraum, Foyer und Lesesaal der Wienbibliothek
Ausstellungsdauer: 21. Jänner bis 26. August 2011
Öffnungszeiten: Mo-Do 9.00-18.30 Uhr, Fr 9.00-16.30, Sa/So geschlossen.

Pressekontakt

Presse & Öffentlichkeitsarbeit
Mag.a Suzie Wong
Tel. +43 1 4000-84926
oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at

Buchrücken Lehmann-Bände aus der Wienbibliothek, Foto: Catharina Freuis
Eintrag Schieles Tod, Lehmann 1919, Band 2, "Veränderungen während des Druckes und Verbesserungen". Foto: Gerhard Bauer
Adressbuch von Franz und Hermine Keim, begonnen 1893, Foto: Foto Leutner
Eintrag zu Ingeborg Bachmann, Csokor ergänzt mit Bleistift "Max Frisch". WBR, Nachlass Csokor, ZPH 414, 9., Foto: Gerhard Bauer
Eintrag zu Bertolt Brecht bei Franz Theodor Csokor. Ringbuch mit Exiladressen, angelegt um 1940. WBR, Nachlass Csokor, ZPH 414, 9., Foto: Gerhard Bauer
Eintrag zu Albert Einstein im Adressbuch Roda Rodas. WBR, Nachlass Roda Roda, ZPH 670, 8., Foto: Gerhard Bauer