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Neue Plattform crowdsourcing.wien und die »Briefe 1914–1919«

Wien Museum und Wienbibliothek im Rathaus

Ab 4. Juli lädt die Wienbibliothek im Rathaus ein, auf der neuen Plattform crowdsourcing.wien in die (Brief-)Welt der Jahre 1914–1919 einzutauchen.

»Die Korrespondenzen früherer Generation – einmalige Zeugnisse Wiener Alltagsgeschichte – zum Sprechen zu bringen, ist der Zweck dieses großartigen Projekts«, meint Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler. »Nach den durchwegs positiven Erfahrungen aus dem ersten Crowdsourcing-Projekt >Ansichtskarten-Grüße aus dem Wien Museum< freut es mich ganz besonders, dass die beiden Institutionen Wienbibliothek im Rathaus und Wien Museum sich nun gemeinsam daranmachen, die Geschichten der Stadt zu entdecken. Als Wissenschaftsstadträtin empfinde ich es als besonders gelungen, hier auf das Wissen der Vielen zuzugreifen und danke den mitarbeitenden Bürgerinnen und Bürgern schon jetzt für ihren Einsatz und Enthusiasmus.«

DIGITALE TRANSFORMATION: NEUE SAMMLUNGSQUALITÄT

Mit zahlreichen Projekten im Zuge des Ausbaus der Wissensplattformen Wien Geschichte Wiki oder digital.wienbibliothek.at, auf der man historische Bücher, Handschriften, Plakate und Fotos zur Geschichte Wiens entdecken kann, stellt sich die Wienbibliothek im Rathaus den Herausforderungen, die an Bibliotheken in Zeiten der digitalen Transformation gestellt werden.

Innerhalb der nächsten Jahre werden rund 200.000 Briefe, Postkarten und andere Korrespondenzen aus fünf Jahrhunderten aus ihren Depots geholt und digital zur Verfügung gestellt. So macht die Wienbibliothek im Rathaus mit Open Content-Strategien Bestände für Wissenschaftler*innen und Interessierte gleichermaßen frei zugänglich. Sie berücksichtigt ein verändertes Nutzungsverhalten ebenso wie sie neue Wege der Vermittlung und Partizipation ermöglicht.

»Zu Demokratisierung von Wissen, eine der zentralen Aufgaben von Bibliotheken, zählt vor allem auch die Einbeziehung aller Nutzer*innengruppen, nur so entsteht ein Bewusstsein für unser kulturelles Erbe. Nur gemeinsam kann es gelingen neue, unkonventionelle Perspektiven einzunehmen und unsere vielfältigen Sammlungen in Kontexte zu bringen, die nicht schon immer naheliegen, sondern Neues eröffnen«, zeigt sich Wienbibliothek-Direktorin Anita Eichinger überzeugt. »Umso wichtiger ist es, dass Institutionen ihre Digitalisierungsvorhaben kooperativ umsetzen, um bisher getrennten Inhalten im Digitalen eine neue Sammlungsqualität zu verleihen.«

CROWDSOURCING.WIEN

Mit der Plattform crowdsourcing.wien laden daher Wien Museum und Wienbibliothek im Rathaus ein, gemeinsam die Geschichten der Stadt zu entdecken. Den Grundstein legte das Pilotprojekt »Ansichtskarten-Grüße aus dem Wien Museum«, ab 4. Juli 2022 wird es möglich sein, in die (Brief-)Welt der Jahre 1914–1919 aus den Sammlungen der Wienbibliothek im Rathaus einzutauchen.

Interessierte werden dazu aufgerufen, Alltagsgeschichte gemeinsam lesbar zu machen: Nach der Registrierung auf crowdsourcing.wien können die Korrespondenzstücke transkribiert werden, diese Inhalte wiederum können von anderen engagierten Freiwilligen bearbeitet werden. Die Transkription verwandelt so hand- und maschinengeschriebene Dokumente in durchsuchbare Ressourcen, macht sie für alle lesbar und bewahrt den unschätzbaren Wert historischer Objekte für künftige Generationen. Ergänzend bietet die Wienbibliothek im Rathaus ab September den Workshop »Wer kann’s lesen? Kurrentschrift für Einsteiger*innen« mit praktischen Übungen mit den im Crowdsourcing-Projekt inkludierten Unikaten an. Weiters geplant ist u. a. auch im Rahmen eines »Crowd-Cafés« zum Austausch einzuladen und bei einer »Langen Nacht der Briefe« erste Ergebnisse zu präsentieren.

DIE BRIEFE 1914–1919

Das Thema Kommunikation in Zeiten des Krieges ist aktueller denn je – auch wenn das Crowdsourcing-Projekt nicht vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine geplant war: Bereits 2014 wurde im Zuge der Ausstellung »Es ist Frühling und ich lebe noch« ein Teil der handschriftlichen Bestände der Wienbibliothek im Rathaus aus dem Zeitraum 1914–1918 anhand personengeschichtlicher Aufstellung wissenschaftlich quergelesen. Als außerordentliche kulturgeschichtliche Quelle bot sich eine weitere Auseinandersetzung mit dem noch nicht behandelten Material an. Das Crowdsourcing-Projekt »Briefe 1914–1919« schließt an die bestehenden Forschungen an und erweitert sie für alle Interessierten um die einzigartige Möglichkeit, einen Einblick in die von Krieg und Umbrüchen gezeichneten Jahre zu erhalten.

In einem ersten Schritt stehen Korrespondenzen von Verfasser*innen mit den Anfangsbuchstaben A bis E zur Verfügung, bis Jahresende soll das nächste Konvolut zur Transkription digital zugänglich sein. Die Bestände der Wienbibliothek im Rathaus bilden dabei die österreichische Kulturgeschichte dieser Zeit ab, dokumentieren aber auch die Wiener Alltagsgeschichte.

Die Bandbreite der ab sofort zur Bearbeitung bereitgestellten Schriftstücke umfasst namhafte Persönlichkeiten wie Peter Altenberg, Hermann Bahr, Marie Eugenie Delle Grazie, Marie von Ebner-Eschenbach und weniger bekannte Schriftstellerinnen wie Anna Amadei und Anna Dix. Im Bereich der Musik liegen Korrespondenzen von Alban Berg oder dem Pianisten Julius Epstein, im Bereich der angewandten Kunst von Heinrich von Angeli und Anton Brioschi vor.

Vor dem Hintergrund der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen der Zeit sind Dokumente der Frauenrechtlerin Lily Braun oder der Gründerin katholischer Frauenzeitschriften Johanna »Hanny« Brentano ebenso abrufbar wie jene des Juristen und Staatsmannes Johann von Chlumeký, von Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf oder Viktor Dankl, Generaloberst der Österreich-Ungarischen Armee.

WIENBIBLIOTHEK DIGITAL

Nach Abschluss des Crowdsourcing-Projektes fließen die Transkriptionen in die digitale Wienbibliothek ein, wo bereits alle auf crowdsourcing.wien zur Verfügung gestellten Briefe als Teil von bisher insgesamt rund 35.000 digitalisierten Handschriften zugänglich sind. »Die transkribierten Fassungen machen eine Volltextsuche in den Inhalten möglich und eröffnen für Wissenschaft und Interessierte unbekannte Aspekte der Stadtgeschichte. Als Bibliothek des 21. Jahrhunderts sichern wir unsere Bestände, erschließen sie gemeinsam mit unseren Nutzer*innen und machen in Zeiten der digitalen Transformation neue Kooperationen mit anderen nationalen und internationalen Wissensinstitutionen möglich«, so Alexandra Egger, Leiterin Digitale Services der Wienbibliothek im Rathaus.

Mehr Informationen unter crowdsourcing.wien

Links

Presseaussendung: Neue Plattform crowdsourcing.wien und die »Briefe 1914–1919« (PDF)

Pressekontakt und Bildmaterial-Anfragen:

vielseitig ||| Mag.a Valerie Besl
t: +43 1 522 4459 10, m: +43 664 8339266, valerie.besl@vielseitig.co.at

Wir bitten Sie, im Rahmen Ihrer Berichterstattung auf das jeweilige Projekt der Wienbibliothek im Rathaus und/oder die Wienbibliothek im Rathaus hinzuweisen.

Anita Eichinger, Direktorin Wienbibliothek im Rathaus, Matti Bunzl, Direktor Wien Museum und Kultur- und Wissenschaftsstadträtin Veronica Kaup-Hasler © Markus Wache
Objekte aus der Crowdsourcing-Aktion "Briefe 1914-1919", Bestand Wienbibliothek im Rathaus © Markus Wache
 

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