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Neuerscheinung Filmplakate aus der Sammlung der Wienbibliothek

Ekstase. Anton Ziegler, 1933, Papier u. Blechdruck-Industrie, Wien. 183,3 x 185,8 cm, P 41833

Wien, 9. Oktober 2012. Gehen Sie gerne ins Kino? Die Wienbibliothek verwahrt rund 12.000 Filmplakate in ihren Beständen und darunter vermutlich auch das zu Ihrem Lieblingsfilm.

Im Filmplakatebuch trifft James Bond auf Marty McFly am Weg zurück in die Zukunft, der Terminator wagt einen tiefen Blick in die Augen von William von Baskerville alias Sean Connery im Namen der Rose und Luke Skywalker, Han Solo und die Ghostbusters kämpfen Seite an Seite gegen die dunklen Mächte. Jenseits der Blockbuster kann man sich auf eine kurze Reise durch die österreichische Filmgeschichte begeben und begegnet dabei u.a. Hans Moser, Paula Wessely, Attila und Paul Hörbiger, Willy Forst, Zarah Leander, Helmut Qualtinger, Hanno Pöschl, Josef Hader und Nina Proll.

Eine Auswahl von rund 200 Plakaten gibt einen Einblick in die Film- und Kinogeschichte der Stadt. In sechs Textbeiträge nähern sich die Autoren aus unterschiedlichen Blickwinkeln der Geschichte der Wiener Filmplakate von ihren Anfängen bis in die Gegenwart. Kino und Film veränderten das Stadtbild ab den 1910er-Jahren, als die ersten Kinos feste Gebäude bezogen. Die ersten Filmplakate wurden beauftragt und ein neues Plakatgenre war entstanden, das sich parallel zur Filmwirtschaft entwickelte und einer eigene Bildsprache bediente. Die Besatzungszeit brachte nicht nur Kaugummi, Coca-Cola und den American Way-of-Life, sondern auch osteuropäische und sozialistische Filme nach Wien. Die US-amerikanischen und sowjetischen Besatzer betrieben getrennt voneinander Filmspielstätten in Wien, da Filme als wichtigstes Propaganda- und Umerziehungswerkzeug galten.

In den 1940er- bis 1960er-Jahren hatten die Wiener Filmplakatmaler Hochkonjunktur. Es gab so viele Kinos wie nie zuvor (oder danach) und es wurden medial rege Diskussionen geführt, ob der Kinobesuch einen Anstieg der Jugendkriminalität bewirken könnte. Ende der 1960er-Jahre wurden die Entwürfe mit Paul Aigners schönen Frauen, Gustav Mezeys klarer Linienführung und die der Schriftspezialisten Eduard Paryzek senior (1915–1998) und junior (geb. 1934), die das Wiener Publikum umwarben, von jenen deutscher Plakatkünstler abgelöst. Die Ausbreitung des Fernsehens zeigte große Auswirkung auf die Filmwirtschaft. In den frühen 1970er-Jahren setzte eine grundlegende Transformation in den Filmproduktionsfirmen ein, die sich anhand des Erfolgs von Steven Spielbergs Jaws (1975) gut darlegen lässt.

Marketingphänomene wie Blockbuster als Teile eines Kapitalismus neuer Version brachten es mit sich, dass weltweit einheitliche Plakatwerbung zum Einsatz kam.

Abschließend ist ein Exkurs den Plakaten der Viennale gewidmet, die heuer zum 50. Mal stattfindet.

Buchpräsentation

10. Oktober 2012, 19 Uhr
Lesesaal der Wienbibliothek
Rathaus, Stiege 6

  • Begrüßung: Sylvia Mattl-Wurm (Direktorin Wienbibliothek)
  • Zum Viennale-Plakat: Thomas Mießgang
  • Zum Buch: Julia König (Leiterin Plakatsammlung Wienbibliothek)
  • Slideshow & Filmmusik live: Nova Lounge mit Ray Aichinger (Saxophone), Heinz Fallmann (Guitar), Karol Hodas (Bass)
  • Anschließend Brot & Wein

Publikation

Julia König (Hrsg.)
Filmplakate. Plakate aus der Sammlung der Wienbibliothek
Mit Beiträgen von Roland Fischer-Briand, Sabine Fuchs, Julia König, Siegfried Mattl/Werner Michael Schwarz, Walther Merk und Thomas Mießgang
192 Seiten, EUR 25
Metroverlag 2012
978-3-99300-087-5

Plakatreprint-on-demand

Alle Plakatabbildungen sind als Reprint on Demand erhältlich.

Kontakt

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Wienbibliothek im Rathaus
Suzie Wong
Tel. +43 1 4000-84926
oeffentlichkeitsarbeit@wienbibliothek.at

Kriminalkommissär Studer. Gustav Mezey, 1947, F. Adametz, Wien. 121,9 x 86,4 cm, P 13931. Film von 1939
M. Rudolf Vogl, 1931, Münster & Co, Wien. 283,5 x 128,8 cm, P 9322
Der weiße Hai. Roger Kastel / Seiniger Advertising, 1975. 84 x 58,8 cm, P 19727
My Fair Lady. Rolf Goetze, 1964, FP-Druck, Heidelberg. 84,1 x 59,3 cm, P 103385
Julia König (Hg.): Filmplakate aus der Sammlung der Wienbibliothek. Metroverlag 2012