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Konzert "You and me" mit Wolfgang Musil und Katharina Klement

Alle unsere gestreamten Veranstaltungen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal zum Nachschauen.

Max Brand und der Synthesizer.

Ort und Zeit

13. Dezember 2016, 19 Uhr
Musiksammlung der Wienbibliothek, Loos-Räume
Bartensteingasse 9, 1. Stock, 1010 Wien

Programm

  • "You and me" (Katharina Klement, 2014). Live-Performance am Max Brand-Synthesizer von Katharina Klement
  • in der Pause 30minütige Führung durch die Ausstellung "Der Komponist Max Brand"
  • Kompositionen von Studierenden der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien: Shayan Assadi & Paule Perrier und Peter Plos

Werke

Teil 1: "You and me" von Katharina Klement ist die Geschichte einer haptischen, elektronischen und klanglichen Verbindung mit dem Synthesizer, in der die Performerin das wilde Tier zu zähmen versucht, sich deren Stimmen und Kräfte verbinden. Jeder Steckkontakt, Dreh- oder Schieberegler des Instruments birgt ein gewisses Geheimnis, das es zu ergründen gilt. Tastatur, Pedale und ribbon-controller zwingen zum weiteren Hand-und-Fuß-anlegen, zu einem Verbinden und Verwachsen mit der eigenen Physis. Irgendwann entstand das Bedürfnis zurück zu brüllen in die massiven körperhaften Klänge dieses "Tiers". Im klar abgesteckten und durchstrukturierten Verlauf des Stücks werden zweimal Klänge zugespielt, aus dem Material der Stimme der Performerin geformt. Sie ähneln den Synthesizer-Klängen, sind kaum als menschliche Stimme zu identifizieren.

Das Stück entstand 2014 im Rahmen einer artist residency am Institut für Medienarchäologie.

Teil 2: Völlig neue Stücke wurden in den letzten Wochen, ebenfalls auf Einladung des Instituts für Medienarchäologie (IMA) von Studierenden des Lehrgangs für Computermusik und elektronische Medien, Universität für Musik und darstellende Kunst Wien, erarbeitet: 

Shayan Assadi & Paule Perrier:
"Lieber Max, 
Deine Maschine lebt und gedeiht,
wandert durch die Zeit,
Wien, 2016"

Peter Plos:
'CV-MB' oder controlvoltagemaxbrand

Mitwirkende

Katharina Klement, geboren 1963 in Graz, Studien Klavier und Komposition, sowie Lehrgang für elektroakustische und experimentelle Musik an der Hochschule für Musik und darst. Kunst in Wien. "Composer-performer" im Bereich von notierter und improvisierter, elektronischer und instrumentaler Musik. Schwerpunkt auf räumlichen Konzepten, querverbindende Projekte in den Bereichen Musik-Text-Video-Performance, zahlreiche Mehrkanal-Kompositionen in Kombination mit Instrument(en) und/oder Stimme(n), besonderes Interesse gilt dem Instrument Klavier und dafür erweiterte Spieltechniken, Klanginstallationen, solo-performances, Gründerin und Mitglied zahlreicher Ensembles für improvisierte Musik (soundog, USE, monocle, subshrubs, deepseafish-K, REDOX).

Wolfgang Musil, geboren 1958 in Linz, technische Ausbildung, anschließend Studium der elektroakustischen Musik bei Dieter Kaufmann in Wien. Unterrichtet seit 1985 am Institut für Komposition und Elektroakustik an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Wien. Tonbandkompositionen, Performances, Klanginstallationen sowie Theatermusik, literarische Vertonungen mit Christian Loidl und Musik zu Hörspielen. Zusammenarbeit, Klangregie, Realisation, Live-Elektronik mit Komponisten wie Peter Ablinger, Bernhard Lang, Wolfgang Suppan, Michael Moser.

Shayan Assadi, studiert an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien

Paule Perrier, geboren in Frankreich, lebt und arbeitet in Wien als Komponistin und Performerin. Für ihre elektroakustischen Kompositionen, elektronischen Performances und Gesangsexperimente benutzt sie nur selbst aufgezeichnetes Material.

Peter Plos, studiert an der Universität für Musik und darstellende Kunst Wien im Lehrgang für Computermusik und elektronische Medien

Zur Ausstellung

Als Zeitgenosse von Arnold Schönberg und Kurt Weill war Max Brand (1896–1980) eine Figur zwischen Spätromantik, Futurismus und anbrechendem Elektronikzeitalter. Der Kulturbruch durch die Nationalsozialisten, vor denen er 1937 aus Wien floh und schließlich in Rio de Janeiro landete, setzte einer viel versprechenden Karriere als Opernkomponist ein Ende. 1940 siedelte er sich in New York an, wo er seinen Visionen einer elektronischen Musikmaschine für die Bühne nachging und das Moogtonium, ein an das Mixturtrautonium Oskar Salas angelehnter, von Robert A. Moog gebauter Synthesizer entstand. 1975 kehrte er nach Österreich zurück, wo er seinen Lebensabend in Langenzersdorf verbrachte. Seinen künstlerischen Nachlass vermachte er der Wienbibliothek im Rathaus, die anlässlich des 50-Jahre-Jubiläums des Max-Brand-Synthesizers (Moogtoniums), mit dessen Bau im Feber 1966 begonnen wurde, in Kooperation mit IMA Institut für Medienarchäologie die gegenständliche Ausstellung zeigt.

Download Ausstellungs-Folder (PDF, 4 MB)

Katharina Klement. Foto: Rania Moslam
Schaltplan für einen VCO von Robert A. Moog
Grafische Notation einer Klangstruktur aus der Oper "Adam und Eva", 1961