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Goethe oder Schiller?

Schillers, nein, Goethes lyrische Gedichte

"Heidenröslein", "Wanderers Nachtlied" - natürlich Gedichte von Goethe!

Die Gedichte und Balladen der "deutschen Dioskuren" Johann Wolfgang von Goethe und Friedrich Schiller gelten heute als weitgehend kanonisiert; dem profunden Unterricht an Gymnasien des deutschsprachigen Raums, wo sie den Schülerinnen und Schülern über Generationen hinweg gleichsam eingehämmert wurden, ist es zu danken, dass sie darüber hinaus auch einer breiteren Öffentlichkeit bekannt sind. Bei einem Blick in Heinrich Düntzers mehrbändige Erläuterungen der lyrischen Gedichte der beiden Autoren, die im Leipziger Verlag Wartig in den 1870er Jahren erschienen sind, kommen aber plötzlich Zweifel auf. Sind die genannten Verse etwa doch von Schiller?

Keine Sorge, der Hintergrund ist ganz einfach aufzuklären. Das parallele Erscheinen der Erläuterungen zu Schiller und Goethe war der Verlagsbuchbinderei zum Verhängnis geworden, die Titelseiten wurden vertauscht und "Goethes lyrische Gedichte" mit dem Titelblatt von "Schillers lyrischen Gedichten" ausgeliefert. Der Bibliothekar der Städtischen Volksschule für Mädchen in Wien-Josefstadt, aus deren Bestand unser neu erworbenes Exemplar stammt, hat den Fehler bemerkt: er ersetzte Schiller wieder durch Goethe und fügte mit feiner Feder hinzu: "Titelblatt unrichtig!"

Heute erscheint der Irrtum im Verlag Wartig natürlich wie ein literaturhistorischer Witz; als der Fehler damals zu spät bemerkt wurde, wird der Verlagsleiter aber wenig darüber gelacht haben...

Weitere Neuerwerbungen für die Trenck-Sammlung

  • The life and history of Francis Baron Trenck, the Austrian, and a colonel of Pandours. London: Dean and Munday [ca. 1820].
  • The life, adventures and uncommon escapes of Frederick Baron Trenck, the Prussian. London: Dean and Munday 1821.
  • The life and surprising adventures of Frederick Baron Trenck. Gainsborough: Mozley 1810.
  • The life of Baron Frederic Trenck. 2 Bde. Dublin: United Company of Booksellers 1790.
  • Kurzer Auszug aus der merkwürdigen Lebensgeschichte des Friedrich Freiherrn von der Trenck, K. K. Major der Cavallerie. Reutlingen: Kurtz [1827].

Archiv der Neuerwerbungen 2011