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"Nua ka schmoez ned..." Ein Abend für H. C. Artmann (1921–2000)

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H.C. Artmann. Wienbibliothek, Handschriftensammlung, ZPH 1567

Ort und Zeit

30. November 2010, 19 Uhr
Lesesaal der Wienbibliothek
Rathaus, Eingang Lichtenfelsgasse 2, Stiege 6 (Lift), 1. Stock, 1010 Wien

Programm

  • Begrüßung: Sylvia Mattl-Wurm
  • Lesung: Erwin Steinhauer
  • Musik: Peter Rosmanith
  • Anschließend Brot & Wein

Die Wienbibliothek im Rathaus ist dem Werk von H. C. Artmann ganz besonders verbunden. Schließlich wird hier seit 2004 sein Nachlass verwaltet, der neben vielen handschriftlichen Zeugnissen auch seine etwa 3.500 Bände zählende Bibliothek umfasst, die 2006 im Rahmen der vielbeachteten Ausstellung "Wann ordnest Du Deine Bücher?" präsentiert wurde.

Seither ist es der Handschriftensammlung gelungen, mit den Archiven seiner engen Freunde Hannes Schneider (1939–2004) und Hubert Fabian Kulterer (1938–2009) die Artmann-Bestände der Wienbibliothek noch weiter auszubauen, ja zu vervielfachen. Das ist insofern bemerkenswert, als Artmann stets ein sorgloser Umgang mit seinen Materialien bescheinigt wurde. "Er hat eine Laxheit gegenüber seinen Skripten gehabt", meinte Klaus Reichert. "Er hat sie verloren, liegengelassen. Es tauchen immer wieder Sachen auf, die zufällig Freunde irgendwo gefunden haben." Auch Schneider und Kulterer schreckten vor nichts zurück, um an Originalverse von Artmann zu gelangen, wie Schneider im Mai 1969 seinem Freund Kulterer mitteilt: "Ich bin natürlich ein schnarpfhahn und hab ihn letztens mit der vorgehaltenen pistol gezwungen, so lange in seinen papieren zu kramen, bis er noch so 15 ungedruckte und verschollene gefunden hat, drausd in bradnsee".

"Nua ka schmoez ned..." war das erste Gedicht in Artmanns Mundart-Klassiker "med ana schwoazzn dintn" (1958). Erwin Steinhauer und Peter Rosmanith haben ihren Abend für H. C. Artmann, dessen Todestag sich im Dezember zum zehnten Mal jährt, unter dieses Motto gestellt: Erwin Steinhauer geht Artmanns Texten auf den Grund und bringt selbst die leisesten Zwischentöne zum Schwingen. Peter Rosmanith umspielt die Sprache mit seiner vielfältigen Perkussion, er sucht deren Melodie und deren Rhythmus – und findet ein Echo.