Am Donnerstag, 25. April ist die Benützung unserer Bestände nur bis 16 Uhr möglich. Leseplätze sind bis 19 Uhr verfügbar.

Eingeschränkte Benützung von Druckwerken
Seit 2. April 2024 steht ein Teil unserer Bestände für zwei Monate nicht zur Verfügung. Die betroffenen Druckwerke tragen im Katalog die Info "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar". Wir bitten um Ihr Verständnis!

Sie sind in:

Sie sind hier

Mein Alles, mein Engel! Briefe von Johann Strauss an Olga Smirnitskaja

Alle unsere gestreamten Veranstaltungen finden Sie auf unserem YouTube-Kanal zum Nachschauen.

Johann Strauss: Briefe an Olga Smirnitskaja (1859), Abschrift von Polixenija Swertschkowa

Ort und Zeit

Donnerstag, 27. April  2017, 19 Uhr
Wienbibliothek im Rathaus, Musiksammlung, Loos-Räume
Bartensteingasse 9, 1. Stock, 1010 Wien

Programm

Begrüßung
Thomas Aigner, Leiter der Musiksammlung
Briefe von Johann Strauss an Olga Smirnitskaja
Christoph Radakovits, Burgschauspieler
Romanzen von Olga Smirnitskaja
Yulia Savrasova, Gesang
Am Klavier
Vasilis Tsiatsianis

Zur Veranstaltung

Lange Zeit galten die 100 Liebesbriefe von Johann Strauss (Sohn) an die russische Aristokratin und Amateurkomponistin Olga Smirnitskaja als verloren, ja, man glaubte sogar die Gründe für deren Vernichtung durch Adele Strauss, Johanns Witwe, zu kennen. Strauss befleißigte sich nämlich bisweilen eines ausgesprochen zotigen Schreibstils. Als 1993 in der Wienbibliothek im Rathaus eine Abschrift der Briefe entdeckt wurde, stellte sich heraus, dass derlei Befürchtungen völlig aus der Luft gegriffen waren. Die Briefe sind vielmehr Zeugnis einer tiefempfundenen, wenngleich aussichtslosen Liebe. Sie geben das Wechselbad der Gefühle wieder, das ihr Schreiber im russischen Sommer des Jahres 1859 durchlebte, und gewähren tiefe, manchmal durchaus überraschende Einblicke in sein Seelenleben.

Weiterhin verschollen sind indessen die Gegenbriefe Olgas. Dafür haben sich ihre Kompositionen erhalten, sogenannte Romanzen, d. h. nach heutigem Sprachgebrauch Lieder nach Texten russischer Dichter wie Michail Lermontow, Alexander Puschkin und anderen. Wenngleich die meisten dieser Romanzen aus der Zeit vor oder nach der Begegnung Olgas mit Strauss stammen, so können sie aufgrund des allgemeingültigen Inhalts der zugrundeliegenden Gedichte dennoch als ihre "Antwort" auf seine brieflichen Liebesbeteuerungen herangezogen werden. Das Ergebnis dieses spannenden Versuchs ist am 27. April in der Musiksammlung der Wienbibliothek zu erleben.

Zur Ausstellung "Man lebt nur in Russland"

Diese Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung "'Man lebt nur in Russland'. Johann Strauss in Pawlowsk" statt.

Lange Zeit galten die Aufenthalte von Johann Strauss (Sohn) in Russland gewissermaßen als weißer Fleck auf der Landkarte. Legenden und Anekdoten verstellten die Sicht auf die historischen Fakten; dies gilt sowohl für das berufliche Wirken von Strauss als auch für seine Liebesbeziehung zur adeligen Amateurkomponistin Olga Smirnitskaja. Durch die seit dem Fall des Eisernen Vorhangs betriebene intensive Forschungstätigkeit auf diesem Gebiet hat sich jedoch herausgestellt, dass wie so oft die Wirklichkeit viel spannender als die überlieferten Fiktionen ist.

Olga Smirnitskaja: Romanze op. 11, Fassung für Klavier solo mit Eintragungen von Johann Strauss, 1859