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Bestandsumsiedelung
Ab 2. April 2024 wird ein Teil unserer Bibliotheksbestände in ein Außendepot übersiedelt. Diese Bestände stehen deshalb für rund zwei Monate leider nicht zur Verfügung und können in dieser Zeit auch nicht bestellt werden. Sie erkennen die nicht verfügbaren Bestände an der Kennzeichnung "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar" in unserem Katalog. Wir bitten um Ihr Verständnis!

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Alphabet des Alten Buches: Teil 1, A – H

Das Etikett einer griechischen Bierflasche? Geschäftskarte der Firma Johann Penz (Wien, um 1840).

Abraham

In gewohnt wortgewaltiger und gleichermaßen reimverliebter Manier präsentiert sich Abraham a Sancta Clara in seinem Werk "Abrahamisches Bescheid-Essen", von dem nun eine Wiener Ausgabe des Jahres 1719 für die Wienbibliothek erworben werden konnte.

Abraham a Sancta Clara: Abrahamisches Bescheid-Essen. Wien und Brünn: Lehmann, 1719.

Bierflasche

Dem Etikett einer modernen Bierflasche nicht unähnlich ist der links abgebildete Kupferstich mit zwei heraldischen Löwen und dem zwischen ihnen aufgespannten Spruchband. Tatsächlich handelt es sich bei dem Blatt jedoch um eine biedermeierliche Geschäftskarte der Firma von Johann Penz, die um 1840 in der heutigen Burggasse, die damals noch Entengasse hieß, ihren Sitz hatte und Gold- und Silberspinnereien, Stickarbeiten, Pailletten, Bouillons und ähnliches anfertigte. Bemerkenswert ist, dass die Anzeige auch in griechischer Sprache abgedruckt wurde; ob die Produkte für die Tracht der lokalen griechischen Minderheit, oder aber für die Armee des neu erstandenen Königreichs Griechenland bestimmt war, lässt sich freilich nicht sagen. Auf der Rückseite des Blattes befinden sich jedenfalls Reste einer handschriftlichen Bestellung: "Vier Packel per 1 Pfund".

Johann Penz verfertiget alle Gattungen Gold u. Silber Gespinste, Flinderl, Boullions [!], Plasch etc. Wohnt zu St. Ulrich, Entengasse No. 38 im Hofe rechts, im 2.ten Stocke in Wien. [Wien: ca. 1840]

Cäcilie

"Cäcilie" ist der Titel eines romantischen Gedichts in zwanzig Gesängen von Ernst Schulze (1789-1817). Der Dichter verarbeitet in dem Epos seine unglückliche Liebe zu der jung an Tuberkulose verstorbenen Cecilie Tychsen. Nach dem Tode der Angebeteten stürzte sich der schwärmerische Dichter in das Abenteuer der Befreiungskriege, vernachlässigte seine Studien, erkrankte schwer und starb wie viele seiner Zeitgenossen in jungen Jahren. Auf zwei Bände aufgeteilt wurde das Werk 1820 vom Verlag Bauer, Wien verlegt und im blau marmorierten Pappschuber ausgeliefert.

Schulze, Ernst: Cäcilie. 2 Bde. Wien [u.a.]: Bauer, 1820.

Döbling

Aus einer Döblinger Familie stammte die Besitzerin eines biedermeierzeitlichen Stammbuchs, das nun für die Druckschriftensammlung erworben werden konnte. Der Vordruck aus dem Verlag Riedler ist ganz im Geschmack der Zeit mit Gedichten und Kupferstichen Wiener, vor allem Döblinger Motive ausgeschmückt, dazwischen befinden sich die Stammbucheinträge aus dem Familien- und Freundeskreis. Der Name der Stammbuchhalterin ist nicht überliefert, auffällig oft kommen jedoch die Familiennamen Hönig und Dratschmidt vor; von einem gewissen "Dratschmidt" stammt denn auch ein mehrseitiges Notenmanuskript mit dem Titel "Trennung", das in das Stammbuch eingeschrieben wurde, während eine romantische Bleistiftzeichnung von ihrem "Bruder Fritz" herrührt.

Stambuch. Der Freundschaft gewidmet. Wien: Riedler [ca. 1820].

Eugen

Als "edler Ritter" im Volkslied besungen und von Éléazar de Mauvillon in einer fünfbändigen Biographie gewürdigt: Prinz Eugen vom Savoyen, dessen Wiener Stadtpalais erst heuer in neuem Glanze wiedereröffnet wurde, ist sicher eine der herausragenden Persönlichkeiten der europäischen Geschichte des 18. Jahrhunderts. Die nun für die Wienbibliothek erworbene, reich illustrierte Ausgabe von Mauvillons "Histoire" aus dem Jahr 1741 ist eine der ältesten: das Titelblatt noch im Rot-Schwarz Druck und mit dem vollständigen Vornamen des Prinzen "François Eugene de Savoye", der in den späteren Ausgaben dann schlicht als "Eugene de Savoye" erscheint.

Mauvillon, Éléazar de: Histoire du prince François Eugene de Savoye, Generalissime des Armées de l’Empereur et de l’Empire. 5 Bde. Vienne: Briffaut, 1741.

Freimaurer

Die überaus seltene Freimaurer-Schrift mit dem Titel "Freimäurer Gespräch" von Johann Joachim Thur erschien 1781 höchstwahrscheinlich in Wien: zwar von anonymer Hand gedruckt, deutet nicht nur das typographische Erscheinungsbild und der Broschüren-Charakter der Schrift auf das Wien der josephinischen Pressfreiheit, sondern auch die eingedruckte Widmung an einen gewissen Johann Ludwig Schmidt, seines Zeichens Schauspieler am k. k. Nationaltheater und Freimaurer-Bruder des Verfassers.

Thur, Johann Joachim: Freimäurer Gespräch. [Wien]: 1781.

Gegenreformation

Ganz im Geiste der Gegenreformation erschienen Simon Mayrs "Catholische Gegenreime", in denen der Verfasser die seiner Meinung nach verwerfliche Lutherische Glaubenslehre Stück für Stück zu zerpflücken glaubt. Das neue Exemplar der Wienbibliothek ist eine Druckvariante der im VD17 nachgewiesenen Ausgabe: sie wurde, wie der Titelzusatz verrät, von der religiösen Bruderschaft "Mariae Reinigung" im kaiserlichen Profess-Haus in Wien als Neujahrsgeschenk verschenkt.

Mayr, Simon: Catholische Gegen-Reime Von der Wahren Gewissens-Ruhe, Und Antwort Auff alle und jede Lutherische Lehren, und falsche Mainungen. Wien: Schlegel, 1713.

Hernals

Wie so viele andere Wiener Vorstadtkirchen wurde auch die Pfarrkirche von Hernals (Kalvarienbergkirche) im Zuge der Kampfhandlungen des Jahres 1683 weitgehend zerstört. Im Jahre 1710 fasste eine Gruppe Wiener Bürger den Entschluss, die alte Wallfahrt in Form eines Kalvarienbergs wiedererstehen zu lassen. In diesem Zusammenhang erschien bei Anna Francisca Voigt die aktuell erworbene Erstausgabe des Gebetsbuches "Weck- und Zeig Uhr der Heiligsten Stunden des Jahr [!]" von 1710, das zusammen mit einem bereits an der Bibliothek vorhandenen Textauszug von 1711 ("Wiennerische Wallfahrts-Andachten Zu dem neu erbauten Calvari-Berg zu Hernals") sowie der vollständigen Neuauflage von 1714 auch editionshistorisch interessante Zusammenhänge herstellt.

Weck- und Zeig-Uhr Der Heiligsten Stunden deß Jahr. Wien: Voigt, 1710.

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