Am Donnerstag, 25. April ist die Benützung unserer Bestände nur bis 16 Uhr möglich. Leseplätze sind bis 19 Uhr verfügbar.

Eingeschränkte Benützung von Druckwerken
Seit 2. April 2024 steht ein Teil unserer Bestände für zwei Monate nicht zur Verfügung. Die betroffenen Druckwerke tragen im Katalog die Info "Außendepot – wegen Übersiedlung derzeit nicht bestellbar". Wir bitten um Ihr Verständnis!

Sie sind in:

Sie sind hier

Buchanzeige zum Bayerischen Erbfolgekrieg

Buchanzeige für eine militärhistorische Abhandlung zum Bayerischen Erbfolgekrieg aus der Zeit um 1780.

Bei dem neu erworbenen Einblattdruck handelt es sich um eine Buchanzeige aus der Zeit um 1780, in der zur Subskription auf das militärhistorische Werk "Geschichte des über die Bayerische Erbfolge entstandenen Kriegs" eingeladen wird. Sofern sich genügend Interessenten fänden, sollte das angekündigte Werk, wie auf dem Blatt ausgeführt wird, nach zwei Wochen in Druck gehen und die Vorbesteller dann das Anrecht auf ein Exemplar zum Halbpreis von nur 30 Kreuzer haben. Das besondere an der vorliegenden Buchanzeige ist vor allem die aufwändige Gestaltung: als kleine Kostprobe wurde als erster von fünf angekündigten Kupferstichen eine Kriegskarte auf das Reklameblatt gedruckt, der die Position der österreichischen und preußischen Truppen im Raum Königgrätz zeigt.

Der "Bayerische Erbfolgekrieg" war 1778 als Folge des Erlöschens der bayerischen Linie der Wittelsbacher ausgebrochen. Von den Kriegsparteien versuchte Kaiser Joseph II. auf der einen Seite ein Erstarken Bayerns unter der pfälzischen Linie der Wittelsbacher zu verhindern und gleichzeitig die österreichische Hausmacht im Reich auszubauen, während Preußen auf der anderen Seite den legitimen Erben aus dem Hause Wittelsbach zu Hilfe eilte. Es marschierten in der Folge zwar preußische Truppen im Königreich Böhmen ein, zu Kampfhandlungen im eigentlichen Sinn kam es jedoch nicht: aufgrund der schlechten Logistik und der mangelnden Motivation der Truppen sprach man schon bald von "Kartoffelkrieg" oder "Zwetschkenrummel", der letztlich durch Intervention Maria Theresias beendet wurde. Für Österreich brachte der unspektakuläre Feldzug trotzdem sehr nachhaltige Ergebnisse: das Innviertel, das im Frieden von Teschen 1779 an Österreich ging, ist auch heute, nach mehr als 230 Jahren, noch Teil Oberösterreichs.

Das in der Anzeige beworbene Buch konnte übrigens nun eindeutig identifiziert werden. Es handelt sich dabei um ein anonymes Werk des österreichischen Schriftstellers Gottfried Uhlich, das 1781 unter dem erweiterten Titel "Geschichte des über die Bayerische Erbfolge entstandenen, und durch den Teschner Frieden glücklich beygelegten Krieges" im Verlag von Therese Schulz-Gastheim in Wien erschien; eines der wenigen erhaltenen Exemplare des Druckes befindet sich in der Sammlung der Wienbibliothek unter der Signatur A 106747.

Archiv der Neuerwerbungen 2011